• Hallo - ab sofort gibt es hier eine neue Forensoftware - und die Registrierung klappt auch wieder. Die Installation ist frisch - daher seht mir nach, wenn noch nicht alles funktioniert und vielleicht manches noch fehlt. Das wird noch :) Gruß Markus Admin
  • Moin, ich weise nochmals darauf hin, dass ich alle Registrierungen MANUELL freischalte, da 99% der Anmeldeversuche von Spammern oder Robots versucht werden. Nachdem heute wieder ein User nicht warten konnte und mir gleich unterstellte, wir wollten ihn hier nicht haben, schreibe ich das nochmals und bitte um Beachtung. Ich habe hier aktuell gut zu tun und bin nicht immer im Forum unterwegs, es kann durchaus mal 2-3 Tage dauern, bis ich die (teilweise bis zu 100) Registrierungswünsche sortiere und freischalte. Das steht aber eigentlich auch im Text, den man bei der Registrierung lesen sollte und auch bestätigt.. Gruß Markus

IC-F4029SDR - ein Spielbericht ;-)

M

megacycle

Guest
Nachdem ich mir kürzlich endlich ein zweites IC-F4029SDR gekauft habe, hatte ich nun etwas Zeit zum Spielen und kann ein paar Fragen beantworten, die ich mir zuvor selbst gestellt hatte. Möglicherweise hilft das ja noch jemand Anderem. :mrgreen:

Schöne Detailfotos gibts bereits hier im Shop und die Bedienungsanleitung findet sich ebenfalls dort.

Was man dort aber nicht erkennt:
Wie groß ist das Gerät denn nun?

groeszenvergleich.jpg
Klar, die Maße stehen überall, aber im Vergleich zu anderen Funkgeräten kann man sich das besser vorstellen.


Warum sind die PMR-Kanäle so komisch durcheinander programmiert?

WebCH1.jpgWebCH2.jpg

Die Reihenfolge und CTCSS/DCS sind jedoch tatsächlich nicht beliebig gewählt:

Zone 1: ICOM-Standard wie IC-F25SR/F22SR
Zone 2: Kenwood-Standard wie TK-3201/3301, jedoch mit Fehler [1]
Zone 3: PMR446-Kanäle 1-8 der Reihe nach, mit ebenfalls der Reihe nach aufsteigenden PL-Tönen.
Zone 4: dPMR446-Kanäle 1-16 der Reihe nach mit "zufälligen" Common IDs

[1] Hier sind bei Kanal 15/16 die Frequenzen vertauscht, DPL ist aber unverändert, weshalb IC-F4029SDR <-> TK-3x01 auf diesen beiden Kanälen nicht funktioniert. Bei Kenwood sind die PMR446-Kanäle auf den Speicherplätzen 1-8 und 9-16 jeweils in der Reihenfolge 1-8-3-6-4-2-7-5 mit "zufälligen" PL/DPL abgelegt - dachte ICOM jedenfalls. Tatsächlich hatte das TK-3101 damals ab Werk nur 15 Speicherplätze, da auf Kanal 16 die Scanfunktion lag. Bei diesem Gerät galt zwar für Speicher 1-8 o.g. Reihenfolge, bei 9-15 fiel aber PMR446-Kanal 7 raus. Beim TK-3201/3301 wurde der Scan verworfen und die 7 hielt wieder Einzug, diesmal aber auf Speicher 16. Das hat der Codeplug-Praktikant bei ICOM verpennt. Trotzdem lieb gemeint, da man das 4029 so ohne größeren Stress in bestehende (unveränderte) Kenwood-Flotten integrieren kann.


Wie sieht es nun mit der „Abhörsicherheit“ aus?


Grundsätzlich gilt natürlich wie immer: Was nicht verschlüsselt ist, ist nicht abhörsicher.
Allerdings gibt es in diesem Falle zwei Faktoren, die das Mithören zumindest erschweren:
a) Außer dem IC-F4029SDR scheint es bisher kein Gerät zu geben, in dem die ETSI TS 102 490 mit AMBE+2 Vocoder implementiert ist.
b) Die Common ID, eine 8bit-Zahl, muss (ähnlich wie bei CTCSS/DCS) im Falle des IC-F4029SDR an Sender und Empfänger den identischen Wert haben, damit die empfangene Sprache decodiert und wiedergegeben wird.

Diese Funktion lässt sich jedoch im Gegensatz zu den Pilottönen beim analogen Betrieb nicht ausschalten. Das bedeutet entweder haben Sender und Empfänger sich auf eine Common ID zwischen 1 und 254 geeinigt, oder der Empfänger hört zunächst nichts.
Nehmen wir nun an, der Lauscher :cool: hat ebenfalls ein IC-F4029SDR und möchte mithören.
Zerst muss er den verwendeten Kanal herausfinden, was sich nicht unbedingt als einfach herausstellt, da das S-Meter am IC-F4029SDR je nach Entfernung zwischen TX/RX auch noch ein paar Kanäle höher und tiefer ausschlägt. Also greift man zum Scanner und sucht das 4FSK-Gebrummel, es stellt sich jedoch das gleiche Problem. Damit diese Mehrdeutigkeit bei der Zuordnung der tatsächlich verwendeten Trägerfrequenz im Regelbetrieb zwischen zwei dPMR-Geräten keine Probleme bereitet, gibt es den so genannten Colour Code, eine 12bit-Zahl, die für jede Trägerfrequenz/Kanal eindeutig ist.
Angenommen der Betriebskanal ist gefunden, geht es auf die Suche nach der Common ID. Diese kann am IC-F4029SDR ähnlich wie CTCSS/DCS ausgewählt werden, es gibt jedoch im Gegensatz zu diesen beiden Verfahren keine Scanfunktion und man kann die Common ID auch nicht durch drücken der Monitortaste zeitweise umgehen. Durch die Zahlen im Auswahlmenü kann man zwar durch festhalten der Hoch-/Runtertaste schnell durchblättern, die aktuell angezeigte wird jedoch erst durch Verlassen des Auswahlmenüs übernommen. Man benötigt also zum Wechsel der Common ID mindestens drei Tastendrücke. Ob man die richtige erwischt hat, merkt man natürlich auch nur, während gerade jemand spricht. Go figure ... ;)
Der Softwaredecoder DSD, der zumindest den nahen Verwandten dPMR aka NXDN aka iDAS (ETSI TS 102 658) decodiert, kann mit dPMR446 bisher nichts anfangen. Wenn jemand noch einen konkreten Hinweis auf einen anderen Decoder (Software wie Hardware) hat – her damit!


Weitere Funktionen, die man so vom Analogbetrieb nicht kennt:

Clear Down?


Wenn sich Sender und Empfänger im Standby befinden und dann die PTT gedrückt wird, wird zuerst ein "Call Request" übertragen, der die gerufenen Geräte aufweckt. In diesen beiden Frames wird auch noch eine ganze Reihe an anderen Informationen übertragen, die aber für die abgespeckte Implementierung der Norm im IC-F4029SDR nicht relevant sind, da sie überwiegend fix sind. Mit dem "Call Request" werden also vereinfacht betrachtet die gerufenen Geräte aufgeweckt und machen sich bereit, empfangene Sprache zu decodieren. Sobald sich einer der Empfänger bereit meldet, gibt der Sender einen Signalton und man kann lossprechen. Bei den folgenden Durchgängen ist die Zeit zwischen Drücken der PTT und dem "Laberpiep" um einiges kürzer, da ja alle schon wach sind. ;) Ist das Gespräch beendet, kann einer der Teilnehmer mit der "Clear Down"-Taste den Anderen signalisieren, dass sie wieder Strom sparen dürfen. In den beteiligten Geräten erscheint dann kurzzeitig "Standby" im Display und sie legen sich wieder aufs Ohr. Beendet man das QSO nicht auf diese Weise, weil man z.B. ein Headset verwendet, das ja nur eine PTT und keine weiteren Knöpfe hat, so schlafen die Geräte nach einer Weile Funkstille von selbst wieder ein.


Break In?

Dadurch, dass man im Gegensatz zum gewohnten Analogbetrieb nach dem Drücken der PTT eine längere Zeit warten muss, bis man lossprechen kann, gestaltet es sich vom Timing her wesentlich schwieriger, wenn man in die Umschaltpause in einem QSO reinrufen möchte. Hierzu gibt es die "Break In"-Taste. Drückt man diese, während gerade Jemand anderes spricht, so sendet das eigene Gerät sofort nach dessen Durchgang ein kurzes Datenpaket und bei allen anderen aktiven geräten erscheint im Display "Break". Verfügen nun alle Teilnehmer über ausreichende Funkdisziplin, so warten sie kurz, bis der "Breakende" sich per Sprache reinmeldet.


In welchen Ländern darf man das IC-F4029SDR verwenden?

Hier gibt es eine Karte beim ECO, dem European Communication Office, das für derartige Koordinationen zwischen den europäischen TK-Regulierungsbehörden zuständig ist. Die entsprechende Empfehlung heisst ECC/DEC/(05)12.


73!
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich würde mal interessieren wie es mit der Recichweite aussieht. Vergleichbar mit analaog? Wie ist die Sprachqualität?
 
Danke für die ausführliche Doku.
Leider kann ich dort nicht "mitreden".
Hab mich nicht so viel mit dem Digitalgedöns befasst.

Hab aber schon mal gelesen das es Karten mit der ETSI Norm zum Einbau in Gerätschaften gibt.

Schade ist nur das jeder Hersteller sein "eigenes Süppchen kocht"
Der Anwender bleibt meist aussen vor:)

Aber merke,alles was gesendet wird,kann auch empfangen werden.
Vor 5 Jahren war auch die WEP Verschlüsselung(WLAN) noch sicher,heute knackt das jedes Schulkind in 30 sek.-..

Gruss Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ist den die reichweite im vergleich zu den analogen geräten. Und wie klingt die Sprachübertragung. Das würde mich brennen interessieren.

Vielen dank für deine Infos!
 
Danke für die ausführliche Doku.
Leider kann ich dort nicht "mitreden".
Hab mich nicht so viel mit dem Digitalgedöns befasst.

Hab aber schon mal gelesen das es Karten mit der ETSI Norm zum Einbau in Gerätschaften gibt.

Schade ist nur das jeder Hersteller sein "eigenes Süppchen kocht"
Der Anwender bleibt meist aussen vor:)

Aber merke,alles was gesendet wird,kann auch empfangen werden.
Vor 5 Jahren war auch die WEP Verschlüsselung(WLAN) noch sicher,heute knackt das jedes Schulkind in 30 sek.-..

Gruss Walter

Das mit der Karte klingt ja interessant. :) Ist da der AMBE-3000 auch gleich mit drauf und ist das nur für NXDN/IDAS, oder auch für die dPMR446-Geschichte?

Der Vergleich mit WEP hinkt ein wenig, da es sich dabei ja um eine kaputte Verschlüsselung handelt, wohingegen bei dPMR446 bisher keine Verschlüsselung eingesetzt wird. In dem im Ursprungsbeitrag genannten Softwaredecoder DSD ist auch ein Modul für AMBE+2 enthalten, mit dem sich bei dem dPMR446 sehr ähnlichen dPMR (besser bekannt als NEXEDGE, NXDN, iDAS – ETSI TS 102 658) die Sprache hörbar machen lässt. Der Vo(de-)coder ist also schon an Bord, jetzt muss nurnoch jemand in einer ruhigen Minute ein Modul für die etwas modfizierte Framestruktur von dPMR446 schreiben und schon ist (fast) alles in Butter. Da war bei WEP doch etwas mehr Aufwand nötig. :p


73!
 
Es waren Einsteckkarten für Funkgeräte,was da drauf ist oder nicht,keine Ahnung.
ICOM hatte auch mal sowas für diverse Betriebsfunkgeräte,aber noch analog.
Würde mich mal auf den Motorola Seiten rumtreiben,da gibts auch solche Geräte,sind aber nicht für Privatanwender.

Im Grunde geht es nur ums Kodieren und Dekodieren.
Erstmal egal ob es Sprache ist oder Daten sind.
Wichtig ist nur wie stark kodiert wird und wieder dekodiert werden muss.
Ähnlich wie ein Satreceiver oder die MP3 Mucke oder 3gv Dateien auf dem Handy.
Leider steht im Funk und auch speziell im PMR Bereich nicht eine so grosse Bandbreite zur Verfügung.
Da muss denn etwas getrickst werden um zu sehen welche Bits versteckt werden und es trotzdem noch gut klingt.

Ich hab das mal mit einen Router(Fritzbox 7270) versucht und alle möglichen Codecs ausprobiert(VOIP).
Musste ich mal machen weil nur eine 1000er Leitung zur Verfügung stand und im Internet
gesurft wurde und gleichzeiig Telefon über Internet gehen sollte.
Ergebnis absolut unbefriedigend bei so einer kleinen Leitung und VIOP Betrieb,egal was man probiert.
Nur rauschen und Echo in der Leitung.
So ähnlich stelle ich mir das auch bei der geringen Bandbreite vom PMR vor.
Nur mit dem Unterschied das ich analog noch ein verrauschtes Signal habe und digital tote Hose ist.
Wie bei SAT Betrieb,wenn Starkregen,analog Fische und digital Standbild.

Das ist aber "noch" keine Baustelle für mich.

Gruss Walter
 
Wie ist den die reichweite im vergleich zu den analogen geräten. Und wie klingt die Sprachübertragung. Das würde mich brennen interessieren.

Vielen dank für deine Infos!
Einen Reichweitenvergleich habe ich noch nicht durchgeführt. Ich hoffe, dass ich diese Woche irgendwann spätabends noch dazu kommen werde.
Die Sprachqualität ist ausgezeichnet. Die Stimme klingt jedoch sehr künstlich, was daran liegt, dass erstmal alles rausgefiltert wird, was nicht für die Sprachverständlichkeit relevant ist. Das führt meist dazu, dass Leute, die nur FM oder gar AM gewohnt sind, sich zunächst über schlechte Sprachqualität beschweren. Tatsächlich werden so aber Nebengeräusche, wie z.B. Verkehrslärm sehr effektiv unterdrückt. ;)
 
Hallo Walter! :)

Diese Module sind, wenn man sie in Betriebsfunkgeräte von ICOM einbaut, nicht mit der Framestruktur und Signalisierung von dPMR446 kompatibel.
Ich habe dazu vorhin im Ausgangsbeitrag noch einen Satz ergänzt. Da stehen auch die Normen drin, falls das Jemand nachlesen möchte. ;)

Die MOTOTRBO-Geräte arbeiten nicht nach dPMR (Frequenzmultiplex), sondern DMR (Zeitmultiplex). Das ist also ein ganz anderes Tierchen. DMR ist in ETSI TS 102 361-1 bis -4 spezifiziert.


73!
 
Die MOTOTRBO-Geräte arbeiten nicht nach dPMR (Frequenzmultiplex), sondern DMR (Zeitmultiplex). Das ist also ein ganz anderes Tierchen. DMR ist in ETSI TS 102 361-1 bis -4 spezifiziert.


73!

Siehts du deswegen ist es auch nicht meine Baustelle.
Alles was die Modulation verfälscht mag ich nicht,egal ob analog oder digital.
Anders sieht es im Empfangszweig eines KW Gerätes aus.
Da würde ich nicht mehr auf DSP,Notch,Bandpass etc verzichten wollen.

Bin mal auf Deine Tests gespannt.
Ich war gar nicht so mit den Teilen zufrieden.
Wusste nie wer mich angesprochen hatte,hörten sich alle gleich an.
Klang immer irgendwie durch die Nase.
Viel Erfolg beim DPMR(en).

Walter
 
Vielen Dank für den sehr interessanten Bericht! Ich benutze seit 1 Jahr zwei dieser Geräte. Die sind jeden Euro wert, eigentlich schon fast geschenkt, denn man bekommt solide Profitechnik.

Was die Abhörsicherheit betrifft: Theoretisch sicher möglich, praktisch aber eher nicht, denn es braucht wie im Beitrag beschrieben ziemlich viel Fingergymnastik und Glück um innert nützlicher Frist den richtigen Code zu treffen, aber ich würde dennoch keine wirklich heiklen Sachen über die Funkstrecke mitteilen. Erstaunlich, im Grossraum Zürich sind die Frequenzen kaum je belegt, das heisst, nur wenige benutzen diese Geräte. Schon daraus ergibt sich eine sehr grosse Abhörsicherheit. Man fühlt sich so vollkommen alleine und unbeobachtet auf den 16 Kanälen. Sicher schreckt der Preis die meisten User ab, und die Geräte finden sich ja auch nur in Spezialgeschäften. Also, wer wirklich eine zuverlässige Funkkommunikation braucht und nicht nur so zum Spass funkt, sollte das extra Geld in die Hand nehmen! Keine Babywatches, keine spielende Kinder, totale Ruhe auf dem Kanal. Toll!

Happy talking.

sailor
 
Ist beim IC-F4029 auch Semiduplex im Digitalbetrieb möglich? Also z.B. Gerät A sendet auf Kanal 1 und empfängt auf Kanal 2 und Gerät B sendet auf K2 und empfängt K1?
 
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