Das Dummgeschwätz mancher netten Mitmenschen kann zu sehr großem Ärger führen!
@ Bolle
Das Hauptproblem beim "bewerten" der Schilderungen ist: Wir waren alle nicht dabei. Grade bei solchen Dingen gibt es immer unterschiedliche Darstellungen je nach Personengruppe. Jeder Richter kennt das leider zu gut.
Nun zum Thema "Dumgeschwätz" der Leute:
In Deutschland gibt es eine Pflicht hilfe zu Leisten. Es kann sehr gut sein, dass Ausenstehende die Situartion aus einer größeren Entfernung bzw. bestimmten Blickwinkel als ein "Mann schlägt eine Frau" gesehen haben. Wenn man sowas erkennt ist man verpflichtet zu helfen, ein Anruf bei der Polizei wird jedem zugemutet. In dem Fall wohl ein Irtum, aber nur weil man sich irren kann, sollte man eine Hilfeleistung nicht unterlassen. Ob derjenige vielleicht besser hinschauen hätte sollen oder nicht, kann ich nicht beurteilen.
--> Kurzrum: Der Anruf bei der Polizei war vermutlich nicht bösartig
Zum Thema Polizei und Gewalt:
Auch hier wieder: Ich war nicht dabei.
Dass einige Polizisten auch ihre Befugnisse überschreiten kommt leider vor. Grade in Situartionen wie beim Fasching üblich, haben einige offbar ein recht dünnes nervenkostüm, was man zwar verstehen kann, was aber nicht dazu berechtigt, die Grenzen der Gesetze selbst zu überschreiten. Nach deinen Schilderungen gehe ich schon aus, dass man dir Unrecht hier getan hat:
Aber nunmal einen Blickwinkel von der "anderen" Seite:
Die Polizei wurde von Dritten wohl verständigt, mit dem Hinweis: "Gewalt gegen Frau". Die Polizei muss diesem Hinweis nachgehen, auch wenn er sich als Harmlos herausstellt. Da hier auch "Gefahr in Vollzug" in betracht kommt, muss die Polizei auch entsprechend vorgehen (Eigensicherung usw.). Ob die Beamten sich ausgewiesen haben, kann ich auch nicht nachvollziehen. Kann sein, dass sie ihre Marke kurz gezeigt haben, du sie aber in der Situartion nicht gesehen hast.. oder sie haben es vergessen oder aufgrund der "Gefahr in Vollzug" nicht gezeigt...
Dass du aus dem Wagen aussteigen solltest, ist logisch.. die möchten ungerne, dass jemand eine Waffe aus dem Handschuhfach zieht und dann schießt.. wenn es um Gewalt geht, dann müssen Polizisten an ihre Eigensicherung und auch an das vermeindliche "Opfer" denken. Dann kann es völlig angebracht sein, jemanden aufzufordern den Wagen zu verlassen um vor der Befragung erstmal die Personen zu durchsuchen.
Dein mögliches Problem: Wenn du dich weigerst auszusteigen und dich mit tritten zur Wehr setzt, dann kann die Polizei auch Gewalt gegen dich anwenden... Unabhängig davon, was hinterher raus kommt. Auch wenn du in der eigentlichen Sache nix gemacht hast, je agressiver man selbst rüberkommt und desto mehr man sich widersetzt, desto mehr wenden die Gewalt an. Vorallen passt es ja dann auch.. Meldung: Mann schlägt Frau und vor Ort finden sie einen Mann vor, der am ausrasten ist. Die Strafanzeige wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte könnte allein daher kommen.
Die Reaktionen auf dem Revier, wie das "ausziehen müssen" , kann ich nicht beurteilen (notwendig oder nicht). Dass man hier weiter auf dich negativ eingewirkt hat, glaube ich dir. Spätestens hier kann man nicht mehr von "Gefahr in vollzug" reden.
Der Punkt ist aber der: Auch ich habe negative Erfahrungen gemacht, weil ich mit einer Person gleichen Namens und Geburtsdatums verwechselt wurde... Es war nicht schön, auf einen Polizeirevier gesagt zu bekommen, dass man per Haftbefehl gesucht wird. Nur ich habe mich zusammengerissen und das gemacht was die Beamten sagen und sonst nix gesagt. Die Folge war, dass der Beamte mich nach 5 Minuten etwas verwirrt gefragt hat, ob ich häufiger Kontakt mit der Polizei hätte und ob ich mit zweitnamen nicht blabla (weiß nicht mehr) heiße und in Leipzig gebohren wäre ? Nach weiteren 5 Minuten war die Sache aufgeklärt und ich konnte nach Hause gehen. Hätte ich in dieser Situartion darauf bestanden zu gehen und hätte ein Theater gemacht.. ich wäre sicher in der Zelle gelandet und ein Anwalt hätte mich rausholen müssen.
Daher: Nochmal mein Rat: Komm runter, egal was passiert. Das Aufregen machts nur noch schlimmer.
Natürlich kannst du es wieder als "saublöden" Vorschlag aufnehmen. Wunder dich aber nicht, wenn sowas noch öffters passiert.
Zumal du vermutlich nach der Aktion "Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte" nun auch im Abfragesystem der Polizei vermerkt bist.
Da sowas gerne mal vor dem Anhalten zwecks "allgemeiner Verkehrskontrolle" abgefragt wird (Nummernschild-->Halter) , kann es gut sein, dass man bei dir etwas forscher auftritt als bei Personen die keinen Eintrag im System haben