Früher sagte man Papier sei geduldig. Damals kannte man das Internet noch nicht. Dessen Geduld ist grenzenlos.
Leider nicht. Eher im Gegenteil. Du bist eine rühmliche Ausnahme. Da gibt es doch auch in Bibel etwas über die Langmütigen, denen das Himmelreich gehöre .... oder so (klingt nach Bergpredigt).
Eine "ideale" Lambda/4-Antenne, die man mit 1 Watt speist, strahlt 1 Watt ab. Eine "ideale" Lambda/2-Antenne, die man mit 1 Watt speist, strahlt 1 Watt ab. 1 Watt ist 1 Watt ist 1 Watt - nicht mehr und nicht weniger. Die Frage ist nur, wohin der größte Teil der Leistung abgestrahlt wird. (Achtung, ich spreche jetzt explizit von vertikalen Stabantennen) Je kürzer die Antenne, desto mehr strahlt sie (schräg) nach oben ab. ... Je länger eine Antenne, desto größer ist der Anteil der Energie, welcher horizontal abgestrahlt wird. Dies gilt aber nur bis zur magischen Grenze von 5/8-Lambda. Wird diese Grenze überschritten, wird bedingt durch die Nebenzipfel ein immer größer werdender Anteil der Energie wieder nach oben abgestrahlt. ... Je länger desto besser gilt für Antennen kleiner Lambda/4. Da Lambda/4 die erste resonante Länge ist, muß (sollte) man kürzere Antennen elektrisch verlängern, was eben Verluste nach sich zieht. Verlängert man sie nicht, hat man halt Reflektions- und Anpassungsverluste.
Jetzt habe ich es verstanden! Heißen Dank! So habe ich es noch nirgends gelesen. Irgendwie klang da immer unterschwellig mit, daß nicht alles abgestrahlt wird sondern irgendwie durch "Verluste" verlorengehe ...
Wie ist das mit Antennen, die nicht genau eine Strahlerlänge von Lambda/4 bzw. Lambda/2 haben? Im letzten Post hast Du erklärt, daß die Lambda 5/8 in Wirklich eine Lambda 6/8 ist. Mechanisch - vom Strahler her - eine 5/8 wegen der besseren Keule, elektrisch eine 6/8 wegen der Anpassung. Ist eine verkürzte Lambda/4 oder Lambda/2 noch "schlechter" in Hinblick auf horizontale Abstrahlung. Durch die Verkürzungsspule paßt sie zwar elektrisch, aber hat sie infolge der zu kurzen Strahlerlänge ein weniger horizontal gerichtetes Strahlungsverhalten als die Lambda/4 und Lambda/2 mit der vollen Länge? Oder muß man das so verstehen, daß sich die Keule ab Lambda/4 reiner Strahlerlänge immer mehr (fließend) in Richtung der 5/8-Keule verändert, also tatsächlich insofern immer "besser" wird, ohne daß es dabei Längen gibt, in denen Nebenzipfel und ähnliches die horizontale Abstrahlung verringern? Was auch erklären würde, daß die Kathrein K7153239, die Wasserbüffel immer empfiehlt, als verkürzte Lambda/2 dann so gute Ergebnisse bringt, wie er immer ausführt - da sie mechanisch fast eine Lambda/2 ist, also die Keule fast der Lambda/2-Keule entsprechend würde (die ja flacher ist als die der Lambda/4 und daher mehr Gewinn hat - wie überhaupt alle 2,/70cm-Duoband-Antennen mit einem Gewinn von 2-3 dB angegeben sind).
Nein, heißt es nicht generell. Eine gut konstruierte Multibandantenne kann durchaus besser sein, als eine schlecht konstruierte Monobandantenne. Eine 5/8-Multibandantenne wird im allgemeinen strahlungsbedingte Vorteile gegenüber einer Lambda/4-Monobandantenne haben. Jedoch wird eine gut konstuierte 5/8-Monobandantenne besser sein, als eine genauso gut konstruierte 5/8-Multibandantenne.
Gehört zwar nicht wirklich hierher, aber: Wie "besser" kann man eine Monobandantenne konstruieren außer das richtige Material zu nehmen und die richtige Länge? Bei Multibandantennen leuchtet mir ein, daß es nicht ganz so einfach ist ...
Bei Multibandantennen darf man nicht grundsätzlich davon ausgehen, dass die volle Länge strahlt. Oft sind Sperrglieder eingebaut, die einen Teil der Antenne für bestimmte Frequenzen "lahmlegen" um eine resonante Länge für beide Bänder zu erhalten. Abgesehen davon ist bei dem momentan einzigen zugelassenen Freenet/PMR-Dualbandgerät die Antenne eh nicht ohne rohe Gewalt abnehmbar, geschweige denn legitim.
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Aha! Also könnte es sein, daß bei z.B. 40cm langen 2m/70cm-Antennen für beide Bereiche nur eine Lambda/4 da ist ...
Aber das mit den "zugelassenen" Freenet/PMR-Geräten ist keineswegs so klar. Die aktuellen PMR- und freenet-Verfügungen regeln nur die maximale Sendeleistung und den Hub, nicht aber die Antennen/den Antennenanschluß (im Gegensatz zur ersten Freenet-Verfügung).
Von der Formel Konstante + d/l habe ich noch nichts gehört. Ich sehe dahinter auch keine physikalische Logik.
Auf die Schnelle habe ich nur einen link gefunden:
http://www.wolfgang-rolke.de/antennas/ant_100.htm
Am Ende von 1.3.5 heißt es:
"Um nun den Halbwellendipol bei Resonanz betreiben zu können, muß jXA = 0 werden. Dieses wird durch kürzen der Dipollänge h um den Faktor 0,96 erreicht."
Bei 1.3.7 wird zum Verkürzungsfaktor gesagt:
"Um die mechanische Länge einer Antenne zu erhalten, muß der Verkürzungsfaktor V, welcher abhängig vom Schlankheitsgrad s der Antenne ist, berücksichtigt werden."
V=s/(1+s) wobei s=h/d (das hatte ich mit meinem saloppen Verweis auf den Quotienten von Durchmesser und Länge gemeint). Im folgenden wird auf die vorher genannte Formel (mit dem Faktor 0,96) verwiesen und diese gekürzte Länge zusätzlich um denb Verkürzungsfaktor verkürzt.
Diese auffällige Kongruenz der oben genannten 0,96 zu dem angeblichen Kürzungsfaktor 0,96, der häufig genannt wird, ist sicherlich nicht zufällig.
Ich habe keine Ahnung, woher der Autor diese 0,96 holt. Aber ich erinnere mich, daß ich im Rothammel (Bibliothek) im diesem Zusammenhang ein Diagramm gesehen habe. Aber auch der Rothammer war nach meiner Einnerung nicht so ganz eindeutig und präzise.
Entweder empirische Faustformel 0,96..0,98 oder Ermittlung über den Schlankheitsgrad d/l. Wobei strenggenommen die Ermittlung über den Schlankheitsgrad auch nur dann gilt, wenn die Antenne relativ hoch über dem Boden montiert ist und sich in ihrer unmittelbaren Nähe keine leitenden Gegenstände befinden. Diese "Störer" lassen sich, wie schon letztes mal erwähnt in keine vernünftige Formel packen. ... Nein, physikalisch gesehen ist es nicht egal. Aber in der Praxis unvermeidlich, da sich die Verhältnisse einfach ändern.
O.k., habe verstanden. Also lassen wir es bei den ca. 0,96, auf ein paar mm mehr oder weniger kommt es wegen der Störeinflüsse nicht an.
Wenn mir bei hohem Seegang meterhohe Wellen über die Bordwand schlagen, mache ich mir keine Gedanken über das Wasser, das durch ein millimetergroßes Leck im Schiffsrumpf eindringt. Mal etwas überspitzt ausgedrückt.
) Ja Aber Du schmeißt dennoch überflüssigen Ballast über Bord. Man weiß ja nie ... Aber ich habe es verstanden, danke.
mfg, Oldman