• Hallo - ab sofort gibt es hier eine neue Forensoftware - und die Registrierung klappt auch wieder. Die Installation ist frisch - daher seht mir nach, wenn noch nicht alles funktioniert und vielleicht manches noch fehlt. Das wird noch :) Gruß Markus Admin
  • Moin, ich weise nochmals darauf hin, dass ich alle Registrierungen MANUELL freischalte, da 99% der Anmeldeversuche von Spammern oder Robots versucht werden. Nachdem heute wieder ein User nicht warten konnte und mir gleich unterstellte, wir wollten ihn hier nicht haben, schreibe ich das nochmals und bitte um Beachtung. Ich habe hier aktuell gut zu tun und bin nicht immer im Forum unterwegs, es kann durchaus mal 2-3 Tage dauern, bis ich die (teilweise bis zu 100) Registrierungswünsche sortiere und freischalte. Das steht aber eigentlich auch im Text, den man bei der Registrierung lesen sollte und auch bestätigt.. Gruß Markus

Sammelfaden Notfunk - Informationsbeschaffung im Notfall

Die Dichte und Häufigkeit der Meldungen diesbezüglich hat schon ein bemerkenswertes Ausmaß angenommen!
Historisch gesehen haben sich die Stromausfälle nur gering verändert, was aber weniger an der Versorgungssituation liegt, als an der teilweise alten und maroden Verteiltechnik. Die Stromnetze in Europa sind derart stark vernetzt, dass ein Blackout eigentlich unmöglich ist, da er nahezu das gesamte Festlandeuropa betreffen müsste. Selbst wenn DE keinen Strom mehr produzieren würde, könnte die Versorgung durch ausländische Kraftwerke weitgehend gesichert werden. So wird beispielsweise schon seit Jahren mehr Strom durch Deutschland hindurch geleitet als dort produziert/verbraucht wird.

Lokale Stromausfälle auf Grund maroder Technik hat es und wird es immer geben. Dazu kommen Stromausfälle durch Umwelteinflüsse und menschliche Fehler. Ein Balckout ist für mich jedoch sehr unwahrscheinlich - Brownouts und gezielte regionale Stromabschaltungen zur Durchsetzung politischer Ziele halte ich jedoch für möglich.
Was auf jeden Fall zugenommen hat ist die Berichterstattung und der Fearporn um die Energieversorgung. Dabei vergessen viele Menschen wie es früher war, als Strom und fließend Wasser eben nicht Standard waren! - Unser Ort wurde auch erst in den 1960er und 70er Jahren an die Netze angeschlossen und blickt auf eine Geschichte mit fast einem Jahrtausend zurück.

Das Problem eines Stromausfalls ist nicht dass der Strom dann weg ist, sondern wie die Menschen mit der Situation umgehen. Funk ist dann nichts anderes wie ein Werkzeug, um diese Situation zu entschärfen. Notfunk ist wichtig um ein Mindestmaß an Orientierung und gefühlte Ordnung aufrecht zu erhalten, er wird aber keinesfalls die Probleme unserer heutigen, geistig und kulturell degenerierten Gesellschaft lösen.
 
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Das Problem eines Stromausfalls ist nicht dass der Strom dann weg ist, sondern wie die Menschen mit der Situation umgehen. Funk ist dann nichts anderes wie ein Werkzeug, um diese Situation zu entschärfen. Notfunk ist wichtig um ein Mindestmaß an Orientierung und gefühlte Ordnung aufrecht zu erhalten, er wird aber keinesfalls die Probleme unserer heutigen, geistig und kulturell degenerierten Gesellschaft lösen.
Wie wahr, wie wahr, und deshalb scheitern auch die vielen gut gemeinten, aber schlecht gemachten Notfunkkonzepte, egal von wem, weil sie überwiegend die Bedürfnisse und das vermeintliche Können der "Notfunker" in den Vordergrund stellen und nicht die Anforderungen der in Not geratenen ausreichend berücksichtigen!
 
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Das passiert überall, wo Profilierungssucht und eigene Interessen vor die eigentliche Problemlösung gestellt werden.
Ich hab so den Eindruck dass es den Akteuren gar nicht um die Lösung eines Problems geht, sondern nur wie man möglichst viel Schulterklopfer oder Likes bekommt.
Das grundsätzliche Problem ist jedoch das Deutschland kein homogenes Land ist sondern sich oft schon innerhalb von 50km die gesamte Basis verändert. Nationale oder überregionale Lösungen scheitern daher meist schon im Ansatz.
Besiedlung, Topologie, Funkerdichte,.. sind nur einige der Parameter die es zu beachten gibt. Lokale Gruppen werden in den meisten Fällen eine wesentlich bessere Lösung schaffen können als jede übergestülpte Organisation und da sich die Gruppen immer überlappen, braucht es die große Organisation mMn auch nicht!

Andererseits sind die Probleme im Großen die Selben wie in den lokalen Gruppen und die deutsche Denkweise verhindert regelmäßig eine praktikable und für die Bevölkerung zweckmäßige Lösung.
 
Das passiert überall, wo Profilierungssucht und eigene Interessen vor die eigentliche Problemlösung gestellt werden.
Ich hab so den Eindruck dass es den Akteuren gar nicht um die Lösung eines Problems geht, sondern nur wie man möglichst viel Schulterklopfer oder Likes bekommt.
Da sehe ich auch immer mehr so, leider! Da wird ein erheblicher Aufwand betrieben für ein doch sehr fragliches Ergebnis. Und wenn man sich in der Notsituation darauf verlässt, ist man wohl verlassen (siehe Ahrtal).
 
… und die deutsche Denkweise verhindert regelmäßig eine praktikable und für die Bevölkerung zweckmäßige Lösung.

Das war schon immer das Problem. Ob es um die Zulassung von batteriebetriebenen Fahrradlampen, E-Roller usw. geht. In Deutschlang dauert so etwas es gegenüber anderen Ländern immer ewig und wenn es ein Beschluss gibt folgt daraufhin das große ABER mit zusätzlichen Dengel-Regelungen. (Träum: PMR/Freenet 5W, zulässige externen Antennen ohne ERP-Klausel)

Vielleicht sollte man klein anfangen zu denken. In der Coronazeit sind die PMR-Geräte in unserem Dorf sehr lukrativ geworden. Anfangs bei den Kindern, später auch bei den Eltern. Einige alte Funkgeräte habe ich dann noch verschenkt. Es haben sich ganz neue Verbindungen zu Nachbarn gefunden.

Jetzt hat es wieder nachgelassen, aber man weiß wenigstens, wer im Notfall Funkgeräte hat. Wenn man ältere Menschen die alleine leben mit einbezieht hat es auch soziale Wirkung und Diese können sich im Notfall selten bemerkbar machen. Einfach mal ins Gespräch kommen als nur zu Grüßen und weiter zu gehen.

Auf CB-Funk gibt es sie noch, vorbehalten sie haben einen technischen Fable und dürfen eine Hochantenne betreiben. Ansonsten ist CB (selbst in der Landeshauptstadt) bei uns fast tot. Ich selbst sehe CB-Funk betreffend Reichweite im Notfunk als Favorit, aber leider durch Geräte-, Antennengröße und gestörtem Frequenzband sehr weit weg von der heutigen Realität. Da ist Freenet top, aber immer noch ein Nischenprodukt, PMR für alle zu haben aber leider mit den technischen Einschränkungen von 0,5W und den fest verbauten Antennen.

Der T-Day ist ein guter Ansatz wenn man dran bleibt: https://t-day.net/
Ich bin dabei.

73
 
Ich glaube, der Bürgernotfunk Soest ist so ziemlich die einfachste Möglichkeit, ohne großes Regelwerk den Bürgern das Gefühl zu vermitteln, selbst wenn es rundherum dunkel ist, kannst du lieber Bürger, damit noch irgendwen in der Nachbarschaft erreichen, der dir vielleicht helfen kann, wenn du ein Problem hast. Dazu sind PMR Geräte wohl nicht optimal, aber günstig zu beschaffen bzw. schon vorhanden und einfach! Es muss einfach sein, einschalten, Kanal 1 ist da, fertig! So wie ich das verstanden habe, ist der Kanal 1 in den seltensten Fällen CTCSS oder DCS codiert. Was man dann noch machen kann ist eine Art "Einweisung" in Form einer kleinen Veranstaltung, vielleicht verbunden mit einem Test oder einer Erklärung und der rudimentären "Betriebstechnik", aber auch nicht mehr. Einfach um Vertrauen in die Technik zu schaffen mit dem Gefühl, du bist im Notfall nicht allein! Ich glaube, dass ist der wichtigste Aspekt!

Vor ein paar Tagen ist hier für ca. 1 Stunde der Strom in Fritzlar ausgefallen, ich hab mein Fernglas genommen und mal in die Richtung FZ geschaut. Die Stadt kann ich abends sehr gut sehen, das war schon gespenstisch! Lediglich die roten Positionsleuchten von Schornsteinen oder höheren Gebäuden waren noch zu sehen (Flugplatz FZ), der Rest war dunkel, kein schönes Gefühl!
 
Guido (DJ1NG) hat das Thema

Funkübung am Warntag Do. 8.Dez.2022

angestoßen,
ich habe kurzerhand ein Trello dazu angelegt,
damit sich die Organisation breit aufstellen lässt:
https://trello.com/invite/b/CRcxL97...fd83bf19C827E5BB/notfunkubung-am-warntag-2022 (am bequemsten nutzt man Trello m.E. mit seinem Google-Account).

Übungszenario könnte sein, dass Tetra-BOS-TMO, Mobilfunk, Internetzugänge, Festnetz und Internetzugänge in Folge eines Blackouts deutschlandweit ausgefallen sind und die Warnung des Warntages das letzte war, was noch so verbreitet werden könnte.

Was haltet ihr von dieser Idee?
Welche BOS kann wer wie versuchen mit ins Boot zu holen?

Liebe Grüße, 55 73 de

Karl
 
... wir drehen am 08.12.2022 nach der Warnung um 2:17 Uhr MEZ mal alle unsere Hauptsicherungen für 4 Tage raus und stellen das Wasser ab, ohne Vorbereitung und ohne Kontaktaufnahme zu den BOS und dann schauen wir mal, was passiert.

Eine Notsituation (z.B. Stromausfall) kündigt sich in den seltensten Fällen an, es macht klack und dann ist es dunkel. Ich persönlich halte von den ganzen "Notfunkübungen" nichts. Entweder ich kann mir über einen bestimmten Zeitraum von 7 Tagen selbst helfen (Verpflegung, Energie, Wasser, Entsorgung, Kommunikation, Sicherheit, Medikamente, usw.) oder ich kann es nicht. Was soll ich da üben?
 
Übungen sind wie der Name schon sagt Übungen!
Definition: "durch häufiges Wiederholen einer bestimmten Handlung erworbene Fertigkeit"

Wenn man das Szenario haargenau kennt , macht so etwas auch Sinn, aber als Krisenübung wie hier - Sorry, aber was soll das bringen?
Am Ende kommt ein ähnliches Szenario und alles geht den Bach runter, weil man es vorher anders geübt hatte.

Es gibt unzählige Szenarien auf die man sich einstellen kann. Auf einige davon kann man sich auch in gewissem Umfang vorbereiten, aber am Ende ist immer Flexibilität gefordert. Man kann sich für Ereignisgruppen einen Workflow zusammenstellen, den man dann bei Eintreten erstmal abarbeitet, um nichts zu vergessen. Dies könnte man auch mal üben, doch selbst dabei gibt es schon sehr viele variable Punkte.

So würde ich im Fall eines Stromausfalls:
1. die Vorsicherungen im Hausanschluss ziehen
2. Die Badewanne füllen
3. Die Familie kontaktieren
...
12. Funkgerät einschalten

Ob man das üben muss?? - Ich meine so eine Liste als Workflow reicht völlig aus.
Das Wichtigste dabei ist selbst aktiv zu werden, seinem Workflow zu folgen und nicht zu warten oder sich auf öffentliche Stellen oder Nachbarn zu verlassen. Nachbarn und Freunde kann man später bei Bedarf kontaktieren - wenn man weiß das die Störung länger dauert.

Öffentliche Stellen sind generell etwas, was man so weit es geht meiden sollte. Wenn es nur eine zeitlich begrenzte Störung ist, sind dort die Ahnungslosen, Profilneurotikern und Profilierungsgeilen am abdrehen - Und wenn es richtig knallt, wollen die sicher vieles, aber noch sicherer nichts Gutes. Die wenigen guten Leute kümmern sich in so einem Fall ohnehin erst um die eigene Familie , bevor sie anderen helfen - Was nicht nur verständlich, sondern aus meiner Sicht auch vollkommen richtig ist.
Ich denke, wer öfter mit der Feuerwehr oder Katastrophenschutz Kontakt hatte, weiß was ich meine. Wir haben das hier eigentlich jährlich und es ist immer eine große Show der Öffentlichen :ROFLMAO:

Die Frage von @Karl hab ich damit von meiner Seite auch beantwortet.
 
Vermutlich liegt es bei mir an der Tatsache, dass ich die Idee hinter dem "Notfunk", noch nicht richtig verstanden habe.

Die Ideen diesbezüglich gehen ja sehr stark auseinander, vom 3 Säulen Konzept über neu entwickelte Konzepte, Notfunkgruppen, Notfunkhandbücher, Notfunkinseln und Leuchttürme, Relais und was weiß ich noch alles. Da gibt es Notfunkkoffer, Notfunkanhänger und ausrangierte Bundeswehrfahrzeuge voll mit Funktechnik, die am Ort des Geschehens (Notfunkübung) sicher enormes Aufsehen erregen. Ich bin immer wieder fasziniert, was da alles und in welcher Qualität so gebaut wird. Das ist wirklich beeindruckend!

Was ich bis heute nicht verstanden habe, wann soll dieses Equipment bei welcher Situation zum Einsatz kommen und wer soll es dann längerfristig bedienen? Zu welchem Zweck? Wozu soll das gut sein?

Die jüngste Erfahrung hier bei mir zu Hause hat gezeigt, dass eine gute und durchdachte Bevorratung Gold wert ist, ich sage nur Quarantäne. Die ging zwar nur 5 Tage, wir hätten aber locker auch 2 Wochen durchgehalten, auch ohne Wasser und Strom und auch ohne Kommunikation.

Was ich bis heute nicht gefunden habe ist die Antwort auf die Frage, was will "Notfunk" überhaupt erreichen? Nehmen wir mal den flächendeckenden Stromausfall an, hoffentlich wird es kein Vulkanausbruch, der passt nämlich nicht auf die ständig durchgeführten Notfunkübungen!

Der Strom ist weg, 14.01.2023, - 14 °C, rundherum ist alles dunkel, im Radio höre ich, hessenweiter Stromausfall, man arbeitet mit Hochdruck an einer Lösung, kann aber länger dauern, vermutlich Sabotage, Reparatur ist aufwendig, Ersatzteile und Einsatzkräfte fehlen. Was ich jetzt auf gar keinen Fall machen werde, mit meinem Notfunkanhänger auf einen Berg fahren und Notfunk machen! Ich kümmere mich um meine Familie, die Heizung, Kühlschrank, Gefriertruhe und sorge dafür, dass meine Familie und ich rudimentär versorgt sind und leben können. Notfunk (obwohl ich es in allen nur erdenklichen Variationen könnte) kommt mir überhaupt nicht in den Sinn!

Vermutlich werde ich hin und wieder das 2m Gerät und das Radio einschalten um mal zu hören, wie es in den angrenzenden Ortschaften aussieht. Mit Sicherheit stellt sich die Lage dort nicht anders dar wie bei mir. Diejenigen, die keinen Strom haben, werden lange Gesichter machen und frieren, es sei denn, sie haben einen Kaminofen und Holz.

Wenn die BOS Dienste nicht mehr in der Lage sind, die rudimentäre Kommunikation untereinander aufrecht zu erhalten, werde ich mich zu Hause verschanzen und meine Familie, wenn nötig mit Waffengewalt, verteidigen. Ganz sicher werde ich kein PMR Relais auf einem Berg betreiben oder mein Haus verlassen.

Viel sinnvoller und wirkungsvoller wäre es, wenn sich Hobbyfunker und Funkamateure als eine Art "Außenstelle" z.B. des BBK verstehen würden und Aufklärungsarbeit leisten. Da kann dann der Aspekt Notfunk auch mal angesprochen werden. Primär sind aber zunächst ganz andere Dinge wichtig!

Notfunk ist nicht deshalb wichtig oder relevant, nur weil wir meinen es zu können!
 
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Hier mal das Szenario aus einem Paper der Feuerwehr in einzelen Stufen zu einem Blackout....

Ein internes Papier der Berufsfeuerwehren beschreibt in sechs Phasen, wie sich ein flächendeckender, langer Stromausfall auswirkt.
Und ab welchem Moment es gefährlich wird.
Was passiert, wenn wichtige Systeme einer kritischen Infrastruktur ausfallen, konnten Bahnreisende am vorvergangenen Wochenende erleben.
Weil Unbekannte Kabel durchtrennten, die wichtig für die Kommunikation der Deutschen Bahn sind, fiel in großen Teilen Norddeutschlands am Samstag der Bahnverkehr für mehrere Stunden aus.
Doch was passiert, wenn bundesweit der Strom ausfällt? Bereits 2015 hat die Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren ein Arbeitspapier entwickelt, in dem der zeitliche Ablauf eines solchen Blackouts beschrieben wird.
Bis heute dient das Papier als Grundlage für die Krisenszenarien vieler kommunaler Unternehmen.

1. Die ersten zehn Minuten​

Diese Phase ist noch relativ ruhig. Es gibt erste Meldungen und Nachfragen von Privatpersonen und Institutionen, die darauf hinweisen, dass es ein Problem gibt. Auch kommt es zu ersten Einschränkungen bei der öffentlichen Telekommunikation, weil das Mobilfunk- und Festnetz in Teilen ausfällt. Das bedeutet auch, dass die Kommunikation zwischen den Einrichtungen, die sich um die Gefahrenabwehr kümmern (Polizei, Fuerwehr etc.) gestört ist. Aus steckengebliebenen Fahrstühlen kommen erste Hilferufe.

2. Von zehn Minuten bis zu einer Stunde​

Als Folge von Betriebsstörungen werden automatisch viele Brandmeldeanlagen ausgelöst. Der öffentliche Mobilfunk bricht zusammen, weil viele Menschen versuchen, Termine zu verschieben. Im öffentlichen Personennahverkehr kommt es bei Verkehrsmitteln mit Elektroantrieb zu Störungen. Auf den Straßen kommt es zum Chaos, weil Ampeln ausfallen – und weil sich noch mehr Menschen angesichts ausfallender U- und S-Bahnen ins Auto setzen.

3. Von einer bis zwei Stunden​

Bei der Versorgung von Patienten im privaten Umfeld, die auf mit Strom angetriebene Hilfsgeräte wie Beatmungsmaschinen, Sauerstoff- oder Dialysegeräte angewiesen sind, kommt es zu Problemen und einer Häufung von Hilferufen. Je nachdem, wie warm oder kalt es ist, macht sich der Ausfall von Heizungen und Klimaanlagen bemerkbar.

4. Von zwei bis acht Stunden​

Die Zahl der Hilferufe von unterversorgten Patienten nimmt weiter zu. Der digitale BOS-Funk, ein nicht öffentlicher UKW-Funkdienst, den Behörden mit Sicherheitsaufgaben in Österreich und Deutschland sowie die Bundeswehr verwenden, fällt aus, weil der Akku der Basisstationen leer ist. Die öffentliche Telekommunikation bricht zusammen, es kommt zu einem Totalausfall der Infrastruktur für Mobil- und Netztelefonie. Das heißt auch, dass Behörden diese Techniken nicht mehr für die Kommunikation untereinander zwecks Gefahrenabwehr nutzen können.
Der Ausfall der strombetriebenen Wasserversorgung wird spürbar. In der Massentierhaltung kommt es zu ersten Problemen, etwa bei strombetriebenen Melk- und Kühlungsanlagen.

5. Von acht bis 72 Stunden​

Nun fallen Gefahrenmelde- und Brandmeldeanlagen aus. Zugleich kommt es zu ersten Bränden und Schäden, weil Menschen versuchen, den Stromausfall zu kompensieren, indem sie unsachgemäß Feuer machen. Weil an Tankstellen kein Benzin mehr gezapft werden kann, bleiben die ersten Autos liegen. In der Massentierhaltung gibt es langsam massive Probleme. Die lokalen Katastrophenschutzhelfer sind ohne Unterlass im Einsatz. Bei der Versorgung mit Trinkwasser und Lebensmitteln kommt es zu ersten Engpässen.

6. Über 72 Stunden​

Die Versorgungsengpässe bei Gütern des täglichen Bedarfs nehmen massive Ausmaße an, auch bei Haushalten, die eine Notreserve angelegt haben. Der Katastrophenschutz hat keine Ressourcen mehr, er muss überregional Hilfe anfordern. Viele öffentliche Dienstleistungen sind nicht mehr verfügbar. Eine Destabilisierung gesellschaftlicher Strukturen ist die Folge.
Nicht einzeln aufgelistet sind in dem Szenario die Auswirkungen eines Stromausfalls auf die Polizeibehörden. Allerdings steht in dem Papier, dass die angenommenen Folgen wie Diebstähle, Einbrüche, Plünderungen "die polizeilichen Ressourcen parallel erheblich binden" würden.

Das Szenario setzt voraus, dass es zu einem flächendeckenden Stromausfall kommt. Lokale Stromausfälle, auch für einen längeren Zeitraum, gibt es immer wieder, sie sind kein Grund zur Panik. So mussten in Berlin im vergangenen Januar rund 90.000 Haushalte nach einem Stromausfall stundenlang ohne Heizung und Warmwasser auskommen. Kritisch würde es, wenn der Strom im gesamten Bundesgebiet länger als ein paar Stunden ausfallen würde.

Trotzdem hoffe ich das der Ernstfall nie eintritt....(bleibe aber skeptisch)
Da kommen bestimmt noch genug Probleme auf uns zu die jetzt noch garnicht in den Notfallplänen enthalten sind.
Weil man keine Erfahrungen mit solchen Extremsituationen hat.

Vielleicht sollte man sowas mal üben wie es in Japan mit der Erdbebenvorsorge auch gemacht wird.

Walter
 
Hallo Walter, ich hoffe auch nicht, dass so ein Szenario wirklich eintritt. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit dazu ist, ist seriös nicht zu beziffern. Wenn es aber dazu kommen sollte ,dann wird genau das eintreten, was Du oben beschrieben hast. Was mich sehr erschreckt ist die Kürze der Zeit, in der es zu ernsthaften Problemen kommt.

Und deshalb stelle ich auch all die Notfunkübungen gänzlich in Frage, die nicht unter realistischen Bedingungen durchgeführt werden. Das Funkamateure Nachrichten ohne Fehler von A nach B übertragen können, qualifiziert sie nicht automatisch für den Notfall. Das gilt natürlich auch für alle Hobbyfunker. Da gehört einfach mehr zu.

Wie könnte ein realistisches Szenario aussehen?

11. Februar 2023, Nachts 3:17 Uhr, -4 °C, Stromausfall, 24 cm Neuschnee. Wasserversorgung ist eingefroren, Familie friert, weil Heizungsausfall, Hund hat Koliken, kleine Tochter hohes Fieber und Durchfall, Arzt ist nicht zu erreichen, keine Medikamente da, Tank im Auto ist fast leer, Heizöltank auch. Ich muss an die Arbeit und dort nach dem Rechten sehen, weil ich dort der Hausmeister bin. Mein Vater, meine Schwiegermutter und meine große Tochter rufen mich per Handy an, was sie jetzt machen sollen oder ob ich sie abholen kann, ihnen ist kalt. Die Tochter hat sich zudem einen Gelnagel abgebrochen und bringt noch den Freund mit, dessen Eltern sind auf Hawai im Urlaub und müssen Morgen vom Flughafen Dortmund abgeholt werden. Die große Tochter kann das aber nicht machen, der Tank vom Auto ist leer, der Freund hat keins. Die Nachbarin steht mit ihrem Hund vor der Tür, ob ich ein paar Kerzen für sie übrig hätte und etwas Hundefutter. Die Sirenen kreischen, der THW ruft an, ich muss zum Einsatz!

So, jetzt Notfunk!

Jürgen
 
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Moin Walter und Jürgen,

Die Feuerwehr in deinem Beispiel hat einiges zusammengesammelt, was in ihrem Gedankenkreis auftreten könnte, dies sind vielleicht 10% der möglichen Auswirkungen. An jedem Ort wird es anders sein und auch jeder von uns wird die Situation anders empfinden.
Entscheidend ist alleine, wo man selbst und die Familie in diesem Moment stehen. Und dass man umgehend konzentriert und ohne Panik seinen Workflow startet.
In der Praxis kommt hier schon die erste Hürde, denn jeder in der Familie hat seine Aufgaben und wenn einer dann gerade fehlt müssen die anderen diese Aufgaben mit übernehmen.

Das Thema Notfunk kommt bei uns an etwa 4. Stelle deines Szenarios zum Einsatz. Also nach etwa 3-5 Stunden, wenn alle Arbeiten erledigt sind.
Dann wird das Funkgerät eingeschaltet und auf den entsprechenden Kanälen mitgehört - Radio, Fernsehen, Handy, etc. sind dann schon lange offline.
Egal wie abgebrüht oder gelassen man die ersten Stunden hinter sich gebracht hat, entsteht immer ein gewisser Stress und Unsicherheiten, weil man keine Info hat, wie es anderswo aussieht. Hierfür dient dann der Notfunk - um Informationen zu bekommen!

Entscheidend ist auch wann das auslösende Ereignis stattfindet und wie es die Bevölkerung aufnimmt. Scheint das Ereignis längerfristig zu sein werden alle Hemmungen sehr schnell über Bord geworfen werden. Man muss einfach die Zustände in der Gesellschaft sehen - Viele schweigen heute weil es keinen Grund zum Reden gibt, aber in den Köpfen laufen völlig andere Prozesse. Wie sich unsere "Gäste2 verhalten dürfe jedem klar sein, denn die kennen solche Situationen und wissen sehr genau worauf es dann ankommt.
Findet das Ereignis am Abend oder in der Nacht ist dies unkritischer da die Arbeiten in der Dunkelheit langsamer und anstrengender von statten gehen und man danach sicherlich erst mal etwas Ruhe braucht. Aber man wird zumindest ein paar Stunden Ruhe finden. Kommt das Ereignis um die Mittagszeit oder früher, sollte man sich am Nachmittag bisschen aufs Ohr legen, denn mit der Nacht wird es dann gefährlich. Mit Einbruch der Dunkelheit werden die ersten auf Beutezug gehen. Ich weiß aus Erfahrung, dass das Rechtssystem innerhalb von Stunden, aber spätestens mit der Dämmerung komplett ausfallen wird.
Dann ist der Notfunk wieder interessant um Infos über die Lage zu bekommen.

Also zuhause belieben und abwarten..
Nach etwa 3 Tagen legt sich das Chaos sicherlich etwas und man kann auch vorsichtig im Umfeld schauen, was los ist . Gegebenenfalls in der Nachbarschaft unterstützen, aber sollte sich niemals weiter als 5 Minuten vom Haus entfernen!

Der Notfunk ist Informations- und Kommunikationsmittel, aber keinesfalls dazu gedacht um Hilfe zu rufen - Außer man hat ohne Hilfe wirklich keine Chance mehr. Sicherlich werden nach einem Notruf nicht zuerst die Helfer kommen..

Wofür also Notfunk?
1. Um Informationen zu bekommen
2. Um sich anonym und ohne Standortpreisgabe auszutauschen (deshalb Funk und kein Weltempfänger)
3. Um sich zu organisieren und als Hilfe innerhalb der Familie
4. Um Gemeinschaften und Kooperationen mit anderen zu schaffen

Jeder sollte sich im Klaren sein, dass er in einer Informationsgesellschaft lebt und dieser Austausch für seine psychische Gesundheit existenziell ist. Alleine mit der Familie beginnt bereits nach wenigen Tagen der Lagerkoller!


Zu Jürgen:
Ich bin da vollkommen bei dir, wobei man auch bedenken muss, dass die Feuerwehr in den ersten Stunden überfordert ist und danach nicht mehr durch die verstopften Straßen kommt. Außerdem sind die Mitarbeiter der öffentlichen Dienste in erster Linie Familienmitglieder, Eltern, etc. die sich sehr schnell auf die für sie wichtigen Dinge konzentrieren werden.
Die Idee, dass der Amateurfunk oder auch freie Funker dann den Funkverkehr für diese Organisationen übernehmen ist etwas für Hollywood und hat mit der Realität nichts zu tun. Auch wenn einige Funker schon bei der Idee ein Latte bekommen.
Ganz pragmatisch gesehen, erschwert eine unpassierbare Straße die Hilfe von extern, aber sie hält auch unliebsame Gestalten etwas auf.

Sorry, wenn hier einiges aus meine Erfahrungen hier einfließt, aber ein Krieg in der Fläche beginnt nicht unbedingt mit Soldaten und Panzern, sondern mit dem Wegfall der Versorgung. Bis das Militär kommt liegt schon vieles in Trümmern..
Die Trennung von Krieg und langem Stromausfall ist deshalb auch unsinnig, denn das was in den ersten Tagen passiert ist identisch und geht immer von der Bevölkerung aus! - Menschen sind auch nur Tiere, das sollte man nie vergessen. Ebenso wie das Zivilisation, Moral und dergleichen nur von einer Gesellschaft aufgezwungene Dinge sind, die mit dem Zusammenbruch als erstes über Bord geworfen werden.

Der Wunsch, dich und deine Familie in einem solchen Fall zu verteidigen ist klar, aber wenn du in die Situation einer notwendigen Verteidigung kommst, hast du Fehler gemacht. Die Chance eine Konfrontation unbeschadet zu überstehen sind gleich null. In diesem Fall bleibt dir nur die Flucht - Wenn es eng wird lauf und schau nicht zurück.
Aber auch hier kann dann später Funk hilfreich sein, um sich wiederzufinden.

Ein Dach über dem Kopf/Sicherheit, Essen, Trinken, usw. sind die wesentlichen Dinge - Funk kann in vielen Situationen ein Hilfsmittel sein, aber eben nicht mehr.

Gruss
Felis
 
Hallo Felis, mit vielen Dingen stimme ich mit Dir überein, mein Notfallszenario war auch bewusst etwas übertrieben, aber genau diese Situation wird sich einstellen, so wie Du es auch beschrieben hast. Alle die Personen, die völlig unvorbereitet in so eine Situation geraten, werden mehr oder weniger in Panik geraten und dann Klopapier horten, wenn es noch welches gibt. Und das werden auch die Ersten sein, die vor deiner Haustür stehen, weil sie plötzlich ein riesiges Problem haben. Auf dem Land vielleicht weniger dramatisch als in der Stadt.

Die Idee, dass der Amateurfunk oder auch freie Funker dann den Funkverkehr für diese Organisationen übernehmen ist etwas für Hollywood und hat mit der Realität nichts zu tun. Auch wenn einige Funker schon bei der Idee ein Latte bekommen.

Genau das habe ich bis heute nicht verstanden, was dann mit Notfunk gemacht werden soll. Die PMR Idee vom Kreis Soest hat durchaus was, wenn sie denn funktioniert. Alles andere ist Wunschdenken von HF begeisterten Technikern die meinen die Welt dann retten zu müssen. Ich finde es schon verwerflich, offiziell mit solchen Argumenten hausieren zu gehen, weil man das Angebot im echten Notfall überhaupt nicht erfüllen kann.

Sei es drum, im Moment ist das Buzzword halt "Blackout", jeder kann sich darauf vorbereiten oder es eben auch lassen. Ich selbst habe mit den Empfehlungen des BBK nur gute Erfahrungen gemacht, ich werde auf jeden Fall dabei bleiben und diesen minimalen Aufwand auch weiterhin betreiben!

Ein Dach über dem Kopf/Sicherheit, Essen, Trinken, usw. sind die wesentlichen Dinge - Funk kann in vielen Situationen ein Hilfsmittel sein, aber eben nicht mehr.

So ist es!
 
Hallo Jürgen,

das grundliegende Problem ist einfach dass die Masse in Deutschland, inkl der offiziellen Stellen, noch nie!! mit einer Krisensituation zu tun hatte. Selbst Ereignis wie das Elbhochwasser oder das Ahrtal sind nur kleine lokale Gebiete - und selbst dort versagten sie auf ganzer Linie (ebenso wie der Amateurfunk!). Die Ursachen sind neben fehlender Erfahrung die Arroganz und Geltungssucht der Profilneurotiker an entscheidenden Stellen. Der kleine Feuerwehrmann weiß es oft besser, darf aber eben nicht. Das erlebe ich jedes Jahr wenn sie die Sandsäcke füllen und wie jedes Jahr festzustellen - hat nichts gebracht. Egal die tapferen Helfer werden dann geehrt und wenn man ins Gesicht einiger schaut erkennt man eine etwas andere Geschichte..

Blackout ist aktuell in aller Munde, da hast du recht. Die Meisten haben zwar keine Ahnung was das ist und das dieser Fall recht unwahrscheinlich ist, aber es hilft der Regierung natürlich auch den Angstporno schön weiter zu fahren. Die Bierseuche zieht ja momentan nicht mehr wirklich, also muss was Neues her.

Zu einem Blackout muss man wissen, dass dieser nur den langfristigen Ausfalle der Stromversorgung in einem mehr als überregionalen bzw. nationalen Gebiet beschreibt. dazu muss man aber auch wissen, dass Deutschland gar kein alleiniges Stromnetz hat!
An den Grenzen werden von den Nachbarstaaten Leistungen ins DE-Netz eingespeist und an anderer Stelle wieder an Länder abgegeben (Energiedurchleitung). Dies dient der effizienten Energeiverteilung und Netzstabilität. Die aktuelle Situation kannst du hier betrachten.
Wenn also das deutsche Stromnetz ausfallen würde (in der Theorie), hätte dies auch massive Auswirkung auf die Nachbarstaaten und würde auch dort die Netze evtl zum Kollabieren bringen.
Auf das Europäische Verbundnetzgesehen gibt es aber immer in Summe ehr zu viel, als zu wenig Leistung. Das Problem, das auch für Stromausfälle mit verantwortlich ist, ist die Tatsache dass der Strom transportiert werden muss und die Leitungsnetze nur eine gewisse Kapazität haben.

Ein Blackout ist damit höchst unwahrscheinlich, wenn an mal von kosmischen oder kriegerischen Ereignissen absieht. Was es meiner Meinung nach geben wird, sind begrenzte, lokale Stromabschaltungen. Ob deren Ursache eine technische oder politische sein wird, lasse ich in Hinblick auf den Angriff auf die DB oder die Pipeline mal offen -. Ist für uns auch erstmal recht egal.
Wer sich auf Stromausfälle von einigen tagen nicht vorbereitet, bereitet eben darauf vor in der Situation Schwierigkeiten zu haben.
 
Hallo Felis, nur zur Info, ich bin vom Fach und kenne die Stromnetzproblematik. Der Begriff Blackout ist wohl mit dem gleichnamigen Buch so stark verknüpft, dass jeder Stromausfall bei der Bevölkerung gleich ein Blackout ist. Dem ist ja nicht so.

Wie wahrscheinlich es ist, dass so etwas wirklich eintritt, kann man nicht seriös vorhersehen. Die Möglichkeit besteht, sie besteht aber auch nicht. Wenn sie denn eintreten sollte, dann werden ganz sicher Situationen eintreten, die die meisten nicht von allein meistern können, das steht fest. Da bestehen eben keinerlei Erfahrungen was das bedeuten würde und die Mehrzahl will sich damit auch nicht beschäftigen.

Und was dann Funk in solch einer Situation noch retten könnte, ist mir bis heute auch verborgen geblieben. Deshalb sind all die Angebote und Konzepte die da im Internet herumgeistern auch nicht seriös und wiegen die Leser solcher vollständig theoretischen "Lösungen" in einer Scheinsicherheit.

Wenn bei den BOS Diensten Funk wirklich ausfallen sollte oder nicht mehr wahrgenommen werden kann und man auf Hobbyfunker oder Funkamateure zurückgreifen müsste, dann möchte ich auf keinen Fall noch irgendwo auf der Straße rumlaufen geschweige denn Notfunk machen!
 
Dann mal etwas Butter zu die Fische Jürgen..

Die Angebote ob nun im Netz oder anderswo fahren alle auf der Prepper- und Krisen-Marketingschiene. Es geht letztlich immer um Geld und Einfluss und so steckt hinter vielen Aktion ein oder mehrere Händler oder entsprechende Interessengruppen. Also ja,, hier geht es nicht darum irgendwem zu helfen und deshalb sind die meisten Konzepte auch undurchdacht sowie unseriös!
Es ist nur vorgegaukelte Sicherheit, die eher der Verstärkung des Angstpornos dienlich ist.

Und was dann Funk in solch einer Situation noch retten könnte, ist mir bis heute auch verborgen geblieben. ""
Ich kann dir nur erklären welche Bedeutung Funk oder dann eben Notfunk für mich bzw. uns in der Gruppe hat:
Es geht primär um die Beschaffung von Informationen und die interne Kommunikation, und nichts anderes. Sekundär als Hilfe gegen das Alleine-Gefühl.

Für einen Internetausfall braucht es keinen Blackout und wenn du aus der Materie kommst, kennst du auch die Folgen die dies nach sich zieht. Das Internet ist heute für alle Bereiche des Lebens maßgeblich und wenn es ausfällt sind auch die öffentlichen Sender sofort down. Das Mobilfunknetz hält bei uns noch ca. 1 Stunde (Erfahrung der letzten Jahre) und dann ist Stille.
Dann bleiben nur noch die Funkfrequenzen, ob nun freier oder Amateurfunk, wobei die Masse sich im freien Bereich abspielen wird nachdem nun viele freie Geräte gekauft haben. Hier kann man schon heute, vergleichbar FB, in gewissen Situationen ein recht gutes Lagebild erhalten. In einem Krisenfall wird dies noch wesentlich mehr werden, zumindest bis die Meisten merken dass das Akkuladen nicht mehr so einfach geht. Ich denke aber, dass dennoch viele über lange Zeit aktiv sein werden.

Der andere Einsatzzweck ist die Kommunikation untereinander, sowohl über die einzelnen Standorte als auch wenn jemand nach draußen muss.
Da der Funk natürlich von jedem mitgehört werden kann, sind hierbei eine Dinge zu beachten und im Vorfeld zu organisieren. Ich denke, es ist auch klar, auch das derartige Internas kein Thema sind worüber man mit Außenstehenden spricht (gilt auch für die Gerätetechnik).

Darüber hinaus hat Funk in Krisenzeiten für mich keine Bedeutung!
Solange der Funk nutzbar ist, ist er sehr praktisch und eine klasse Möglichkeit, aber wenn er wegfallen würde hätten wir auch andere Möglichkeiten.
Wie bereits geschrieben, es gibt wichtigeres wie Funk.
 
Hallo Walter, ich hoffe auch nicht, dass so ein Szenario wirklich eintritt. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit dazu ist, ist seriös nicht zu beziffern. Wenn es aber dazu kommen sollte ,dann wird genau das eintreten, was Du oben beschrieben hast. Was mich sehr erschreckt ist die Kürze der Zeit, in der es zu ernsthaften Problemen kommt.

Und deshalb stelle ich auch all die Notfunkübungen gänzlich in Frage, die nicht unter realistischen Bedingungen durchgeführt werden. Das Funkamateure Nachrichten ohne Fehler von A nach B übertragen können, qualifiziert sie nicht automatisch für den Notfall. Das gilt natürlich auch für alle Hobbyfunker. Da gehört einfach mehr zu.

Wie könnte ein realistisches Szenario aussehen?

11. Februar 2023, Nachts 3:17 Uhr, -4 °C, Stromausfall, 24 cm Neuschnee. Wasserversorgung ist eingefroren, Familie friert, weil Heizungsausfall, Hund hat Koliken, kleine Tochter hohes Fieber und Durchfall, Arzt ist nicht zu erreichen, keine Medikamente da, Tank im Auto ist fast leer, Heizöltank auch. Ich muss an die Arbeit und dort nach dem Rechten sehen, weil ich dort der Hausmeister bin. Mein Vater, meine Schwiegermutter und meine große Tochter rufen mich per Handy an, was sie jetzt machen sollen oder ob ich sie abholen kann, ihnen ist kalt. Die Tochter hat sich zudem einen Gelnagel abgebrochen und bringt noch den Freund mit, dessen Eltern sind auf Hawai im Urlaub und müssen Morgen vom Flughafen Dortmund abgeholt werden. Die große Tochter kann das aber nicht machen, der Tank vom Auto ist leer, der Freund hat keins. Die Nachbarin steht mit ihrem Hund vor der Tür, ob ich ein paar Kerzen für sie übrig hätte und etwas Hundefutter. Die Sirenen kreischen, der THW ruft an, ich muss zum Einsatz!

So, jetzt Notfunk!

Jürgen
Richtig und genau das muss in die Köpfe derer rein,
die noch meinen Tetra-BOS, Mobilfunknetz und Satellitentelefon seien redundant zueinander
und die BOS hätten dann jeweils nicht nur die tollste Kommunikation mit eigenen Mitteln
sondern auch alle Fahrzeuge voll besetzt.

Genau dazu sind Übungen da,
dass man z.B. merkt welch kurze Reichweite Tetra-BOS im DMO-Modus hat
und das selbst bei echter optischer Sicht bei 24km Schluss für Tetra-BOS ist
(wenn die Normen noch so sind wie ich diese kenne),
weil dann die Signallaufzeit zu hoch wird.

Daher ja in Soest der Bürgerfunk, wegen der in dem von Wasserbüffel zitierten Papier genannten Problematiken,
damit noch Leute helfen können und nicht wie im Ahrtal keine Hilfe kommt, weil nicht bekannt ist,
wer wo welche Hilfe braucht. Das kann nur lokal gehen, wenn die digitalen Netze großräumig zusammen gebrochen sind.

Wichtig ist auch, dass endlich auffällt, dass man von ALLEM wirklich wichtigen hinreichend große hinreichend lokale Läger braucht.
Was für ein zu großes Gebiet ist, das steht in derartigen Szenarien nicht mehr Allen zur Verfügung, für die es gedacht war
und helfen geht bestimmt nur, wer seine eigene Familie in Sicherheit weiss.
 

Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln!

war und ist immer noch eine ganz wichtige Komponente
und letztendlich nur die DRK Variante vom HamNet.
So konnte u.A. das noch intakte Krankenhaus in Bad Neuenahr Ahrweiler wieder mit der Außenwelt kommunizieren
und stand somit als ortsnahe Ressource wieder zu Verfügung.
 
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