• Hallo - ab sofort gibt es hier eine neue Forensoftware - und die Registrierung klappt auch wieder. Die Installation ist frisch - daher seht mir nach, wenn noch nicht alles funktioniert und vielleicht manches noch fehlt. Das wird noch :) Gruß Markus Admin
  • Moin, ich weise nochmals darauf hin, dass ich alle Registrierungen MANUELL freischalte, da 99% der Anmeldeversuche von Spammern oder Robots versucht werden. Nachdem heute wieder ein User nicht warten konnte und mir gleich unterstellte, wir wollten ihn hier nicht haben, schreibe ich das nochmals und bitte um Beachtung. Ich habe hier aktuell gut zu tun und bin nicht immer im Forum unterwegs, es kann durchaus mal 2-3 Tage dauern, bis ich die (teilweise bis zu 100) Registrierungswünsche sortiere und freischalte. Das steht aber eigentlich auch im Text, den man bei der Registrierung lesen sollte und auch bestätigt.. Gruß Markus

Sammelfaden Notfunk - Informationsbeschaffung im Notfall

Der DARC merkt eben auch langsam, dass der restriktive Amateurfunk mit seinem Kaderdenken bei echten Krisen scheitern wird oder eben einfach jeder auf den AFU-Bändern funken wird.
Wobei die Empfehlung zu PMR schon lächerlich wirkt, da mit diesen Geräten nur die unmittelbare Nachbarschaft abgedeckt wird. Bei gut 100m ist da im bebauten Gebiet meist Schluss. Da kann man sich dann auch in den Garten stellen und hoffnungsvoll rufen...
Das CB-Band und Freenet wären dabei deutlich zuverlässigere Alternativen.

Solange jeder auf nationale/institutionelle Lösungen von oben wartet und die Deutschen unfähig zu Eigeninitiative sind, wird nicht nur ein funktionierender Notfunk eine Illusion bleiben.
 
Hallöchen...

Etwas aus unserer Tageszeitung(Aachener Zeitung)
Gar nicht so verkehrt und lesenswert......

Während die einen vor Panikmache warnen, mahnen die anderen zur Vorbereitung auf den Ernstfall: Strom und Gas werden nicht nur teurer, sie könnten im kommenden Winter auch zeitweise gar nicht zur Verfügung stehen. Jedenfalls zeichnet sich nach der reduzierten Wieder-Inbetriebnahme der Gaspipeline „Nord Stream 1“ keine Entspannung in der Versorgungslage ab, wie das NRW-Innenministerium kürzlich in einem Runderlass an Städte und Gemeinden geschrieben hat. Und da mancherorts die Stromerzeugung in großem Umfang mit Gas erfolgt, bedeutet das auch Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von elektrischer Energie.


Was heißt ein flächendeckender Stromausfall nun konkret? Nicht nur, im Dunkeln zu sitzen und den Herd nicht nutzen zu können. Ohne Strom fällt auch die gesamte Telekommunikation aus. Kein Telefon, kein Internet, kein Handyempfang. Ein Notruf würde also die Rettungskräfte nicht erreichen.
Das Innenministerium schreibt nun: „Als planerische Grundlage ist grundsätzlich von einem Szenario einer Gasmangellage mit Auswirkungen wie beispielsweise begleitenden Stromausfällen mit mindestens bis zu 72 Stunden auszugehen.“ Zu leisten sei von den Kommunen für den Ernstfall unter anderem eine Sicherstellung der Kommunikation sowie der Alarmierung von Einsatzkräften, eine Überprüfung von Liegenschaften zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebs insbesondere hinsichtlich ihrer Energieversorgung, eine Überprüfung und Planung der Treibstoffvorräte und weiterer Güter der eigenen Versorgung, Planungen für eine (Not-)Besetzung von Feuerwachen und Feuerwehrgerätehäusern.


Weil im Winter eine Energiemangellage droht, boomt der Verkauf von Prepper-Produkten, sagt der Prepper und Prepper-Blogger Philipp Jakubowski. Dass nicht jeder zum Prepper werden kann und will, ist ihm bewusst. Dass man sich aber im Rahmen der eigenen Möglichkeiten auf eine Krisensituation vorbereiten soll, das propagiert er. „Es ist sehr sinnvoll, auch wenn ein Ereignis nicht immer apokalyptische Ausmaße hat. Krisenvorsorge ohne Panikmache“, empfiehlt er deshalb.

Weil sich viele Menschen derzeit vor stunden- bis tagelangen Stromausfällen im Winter fürchten, hat der Prepper die wichtigsten Tipps für den Fall des Stromausfalls zusammengetragen: „Geht das Licht im eigenen Haus aus, dann lohnt sich der Blick auf das Handy“, sagt er. Warum? Weil das ein erstes Indiz dafür sei, ob es sich um einen Stromausfall handele, der ein größeres oder kleineres Areal betrifft.

„Hat der Funkmast in der Region noch Strom, dann haben Sie auch noch Netz. Dann kann man von einem lokalen Ereignis ausgehen“, sagt er. Erhärtet sich der Eindruck, dass es sich nicht um ein lokales Ereignis handelt, rät der Prepper, zunächst die Badewanne mit Wasser zu füllen – wer keine besitzt auch leere Flaschen und andere Behälter, solange noch Druck auf der Leitung ist. „Wasser wird nach kurzer Zeit zum wichtigsten Gut“, weiß Jakubowski.

Dieses Wasser sei zum Kochen und für die persönliche Hygiene gedacht. Im Notfall können man es nach einigen Tagen durch den Einsatz von Aufbereitungstabletten zu Trinkwasser machen. An abgefülltem Trinkwasser sollten pro Haushaltsmitglied zwei Liter für mindestens zehn Tage vorrätig sein. Ebenso haltbare Lebensmittel, Konserven, Nudeln, aber auch Nervennahrung wie Schokolade. „Ich persönlich habe auch Militärnahrung. Aber die zu essen, macht keinen Spaß. Also sollte auch etwas Gutes für die Seele dabei sein“, sagt Jakubowski.

Wer jetzt vorsorgen möchte, solle sich allerdings vor Hamsterkäufen hüten. „Sowas hat mit dem Preppen und Krisenvorsorge rein gar nichts zu tun – vielmehr schafft man damit eine Versorgungsunsicherheit“, sagt der 35-Jährige. „Nehmen Sie beim Wocheneinkauf jedes Mal einfach ein bis zwei Konserven mit, und nicht gleich eine Palette Ravioli. So baut sich schnell ein Vorrat auf.“

Auch Kerzen, Taschenlampen, Batterien, einen Verbandskasten, eine Bargeldreserve und ein batteriebetriebenes Radio sollten im Haus sein, ebenso wie ein Campingkocher und eine Campingtoilette, falls die Wasserversorgung ausfällt. „Im Notfall tut es auch ein Eimer, in den ein Müllbeutel eingehängt wird, um den Rand eine aufgeschnittene Schaumstoffnudel, die man über den Rand stülpt – schon hat man ein hygienisches Campingklo und kann seine Fäkalien entsorgen“, sagt Jakubowski.

Man müsse kein Vermögen investieren, aber zumindest eine Grundausstattung sollte jede Familie im Haus haben. „Es reicht, klein anzufangen. Wichtig ist, dass man anfängt, damit man die Zeit, bis die Nothilfe eingerichtet wird, übersteht“, so Jakubowski. „Den Notruf könnte man kaum bis gar nicht wählen, da die Funkmasten für das Mobilfunknetz selten mit Notstromversorgung ausgestattet sind. Die wenigen Funkmasten, die noch funktionieren, sind gnadenlos überlastet“, sagt der Prepper. „Deshalb vergessen sie ihre Nachbarn nicht, insbesondere ältere, schauen sie in Mehrfamilienhäusern nach, ob sich Menschen in Aufzügen befinden, helfen Sie anderen, nachdem Sie Ihre eigene Versorgung sichergestellt haben.“

Bei Familie Jakubowski hängen hinter der Tür, die in den Prepper-Vorratskeller führt, übrigens fünf Rucksäcke an einem Haken. Einer für jedes Familienmitglied. Es sind die Fluchtrucksäcke der Familie. „Der Notfallrucksack ist eine der wichtigsten Maßnahmen bei der Krisenvorsorge. In einigen Notsituationen hat man keine Zeit zum Denken und muss fliehen, bei einem Brand, oder wenn Einsatzkräfte bei einem Bombenfund die Evakuierung anordnen“, sagt der Prepper.

Insbesondere wichtige Unterlagen, Dokumente und der Pass gehören dort hinein, aber auch Hygieneartikel, Kleidung für die nächsten Tage, wichtige Medikamente und ein Ladekabel für das Handy. „Ob Prepper oder nicht. Diesen Rucksack sollte jeder haben – denn ein Brand oder ein Hochwasser kann alles vernichten.

Gut, wenn man dann die wichtigen Dokumente beziehungsweise Kopien dieser bei sich hat“, macht Jakubowski deutlich. Er ist der Ansicht: „Man sollte immer das Beste hoffen und auf das Schlimmste vorbereitet sein. Ein krisensicherer Haushalt eben.“ Jede Menge Informationen zum Thema finden Interessierte auf der Website des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unter www.bbk.bund.de und beim Blog von Jakubowski www.preppermitverstand.de.

Gruß Walter
 
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Guten Morgen, ich beschäftige mich immer noch mit diesem Thema und mittlerweile gibt es jede Menge Interessenten in meinem familiären Umfeld, die sich auch gern so ein Gerät zulegen möchten. Im Moment sind die Geräte ja noch bezahlbar, auch z.B. für Rentner. So wie ich es verstanden habe, hat PMR 8 alte und 8 neue Kanäle. Die neuen Kanäle sind oft mittels CTCSS oder DCS codiert und werden als zusätzliche Kanäle angepriesen. Leider verschweigen die Hersteller auch oft, ob die alten 8 Kanäle codiert sind. Dann wären sie zumindest für den angedachten Einsatzfall nicht zu gebrauchen. An ein "universal PMR Gerät" hätte ich die folgenden Anforderungen: Günstig (+/- 20 - 25 €), Analog, FM Radio (optional), Taschenlampe (optional), Kanal 1-8 uncodiert, AA oder AAA Batterien oder Akkus. Welche Geräte würden denn diese Anforderungen erfüllen um mal eine Empfehlung zu geben? Gibt es da irgendeine Übersicht? Das Angebot ist ja enorm groß!
 
Also entweder beherrschen PMR-Funkgeräte die CTCSS / DCS Codierung - oder sie beherrschen sie nicht. Geräte, die nur bestimmte Kanäle mit CTCSS / DCS codieren können, z. B. nur die "neuen" Kanäle 9-16, sind jedenfalls mir nicht geläufig.

Für den Notfunk macht es zwar durchaus Sinn uncodiert zu senden. Das bedeutet aber nicht, dass es unbedingt Sinn macht bei der Geräte-Anschaffung darauf zu achten, dass die Geräte zwingend keine CTCSS / DCS Codierung beherrschen dürfen. Das genaue Gegenteil könnte in aller Regel nämlich sinnvoller sein: Die Codierung kann man bei den Geräten, die sie beherrschen, auch abschalten (meist auf "0" setzen) und somit problemlos mit allen PMR-Funkgeräten kommunizieren. Der springende Punkt, weswegen man in aller Regel aber dennoch auf Geräte setzen sollte, die die Codierung beherrschen, ist: Die Reichweite! In der Regel sind nämlich die Funkgeräte, die keine Codierung beherrschen, eher kompakt gehaltene und in Kinderzimmern herumfliegende Kinderspielzeug-Walkie-Talkies, die gegenüber Funkgeräten mit CTCSS / DCS Codierung mit einer signifikant kürzeren Funk-Reichweite daherkommen. Beim Absetzen eines Notrufes kann die Reichweite aber von erheblicher Bedeutung - und daher hier ein Gerät, welches CTCSS / DCS Codierung grundsätzlich erstmal beherrscht, einem welches diese partout nicht beherrscht vorzuziehen - sein.

Ich schrieb "in aller Regel". Es ist natürlich situationsbedingt. Für den Extremfall, dass sich draußen bürgerkriegsähnliche Zustände abspielen und man einen Notruf nicht an Unbekannt in die weite Welt hinaussenden möchte, sondern lediglich an einen Kommunikationspartner in unmittelbarer Nähe (z. B. nur zwei, drei Häuserwände) hindurch, kann es schon sinnvoll sein, wenn die Funk-Reichweiite nur soweit reicht wie nötig. Das ist aber wirklich ein besonderer Fall, der mich zu der Überlegung bringt:

Kann man mit einfachen Haushalts-Hilfsmitteln eine Art Schirm bauen, den man beim Absetzen eines PMR-Funksignals um die Antenne herum hält, der dafür sorgt, dass die Funksignale weitestgehend nur in die gewollte Richtung gerichtet werden? Ich denke da natürlich klassischerweise erstmal an die Alufolie. Interessant wäre auch, ob man so (durch die sich möglicherweise reflektierenden Funkwellen?) eine Art Verstärkung, Bündelung in einer Richtung hinbekommt. Hat da jemand Erfahrungen? Oder gibt es dazu schon einen Thread? Vom rechtlichen Aspekt her sollte das ja locker diskutabel sein - schließlich nimmt man keine Änderungen am Gerät vor, sondern "positioniert" sich nur entsprechend.

Schlussendlich zu der Frage ob es "die neuen" PMR-Funkgeräte mit ihren 16 statt nur 8 Kanälen für einen Notfunk sein müssen: Ich denke das sollte einem der gesunde Menschenverstand beantworten, dass Notfunk auf Kanälen stattzufinden hat, welche alle Geräte auch beherrschen. Also auf den Kanälen 1-8. Die 8 "neuen Kanäle" 9-16 sind zwar 'nice to have', aber für einen wirklichen Notfall nicht wirklich zwingend erforderlich.
Das mit dem gesunden Menschenverstand kann man auch noch weiter spinnen: Wieso sollte man bei einer Kanalauswahl von acht Kanälen z. B. einen aus der Mitte wählen für einen Notruf? Ich jedenfalls würde auf den Randbereich setzen und entweder auf Kanal 1 oder Kanal 8 "notfunken". Ein Funkgerät, mit welchem ich Notrufe von unbekannt überwachen würde wollen, würde ich persönlich auf Kanal 1 einstellen und den Zweit-Kanal-Monitor auf Kanal 8 setzen; beides natürlich ohne CTCSS / DCS Codierung.

Die Retevis RT649B sind von der Modulation her naja, aber von Preis-Leistung und Reichweite schwer OK, wie ich finde.
Die Motorola T80 sind von Modulation und Reichweite her echt top! Allerdings sind das nicht mehr neu zu erstehende Vorgängermodelle der T82er und leider fressen die auch nur AAA-Zellen.
Die Retevis RT45P sehen interessant aus - hab' aber keine erfahrung mit denen.
 
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Ich habe mich vermutlich nicht verständlich ausgedrückt. Die mögliche Situation bedingt, dass absolute Laien in einer Notsituation eine Technik anwenden sollen, die sie vermutlich nicht beherrschen. Daher muss die Bedienung so einfach wie möglich sein, also einschalten, PTT drücken, Notruf absetzen und dann zuhören. Dazu sollte das Gerät, mindestens den Kanal 1 haben, der Kanal eins sollte ab Werk nicht CTCSS oder DCS codiert sein, das Gerät sollte mit handelsüblichen AA Zellen (Akku oder Batterie) funktionieren und nicht zu teuer sein! Aller anderen Funktionen oder Features sind nicht wichtig! Bei den potentiellen Teilnehmern handelt es sich nicht um funktechnisch begeisterte Menschen, sondern um ganz normale Bürger!

Das hier ist die Grundlage der Überlegungen: https://www.kreis-soest.de/sicherheit-ordnung/alle-themen/buergernotfunk
 
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Ich weiß ja nicht, was ihr schon praktisch mit PMR gemacht habt, aber welchen Sinn soll ein Funksystem mit einer Reichweite von vielleicht 250m im Mittel. Im städtischen bzw. bebauten Umfeld sind häufig schon 100m eine Herausforderung. Meine Kinder wollten hier im Ort mit PMR zwischen Freunden funken und alles was keien Sichtverbindung hatte war praktisch auch nicht per PMR-Funk erreichbar. 446MHZ mit 0,5W ERP hat eben einfach physikalische Grenzen!
Spätestens an dieser Stelle sollte man seine Überlegungen hinsichtlich PMR als Flächen-Notfunk begraben und einsehen, dass das was von öffentlicher Hand kommt bewusst so gestaltet wird, dass es in der Praxis scheitern muss.
Das Gefasel von kleinen und einfachen Geräten ist ebenfalls nicht korrekt. Legt einfach eine Randy 3, eine Team und ein PMR-Handgerät nebeneinander - Da ist kein nennenswerter Unterschied und in der Bedienung nehmen sich die Geräte auch nichts. Aber die Unterschiede in der Reichweite sind extrem!
 
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Ich habe hier 2 Midland G9PRO, die haben wir hier im Ort auf dem flachen Land mit normaler Bebauung schon getestet und die haben zwischen 1,0 und 1,5 Kilometern Luftlinie gut und zuverlässig funktioniert. Mehr sollen sie ja auch nicht können. Das ich damit nicht überall hinkomme, ist schon verstanden. Und so war die Frage, welche Geräte dieser Bauart (PMR) sind zu empfehlen, wobei ein Kriterium die einfache Bedienung und ein weiteres natürlich auch der Preis ist. Wer hat also mit welchen Geräten, die den o.g. Anforderungen entsprechen, gute Erfahrungen gemacht? Was sind Gurken? Welches Gerät kann man mit den bekannten Einschränkungen empfehlen?
 
Ich weiß ja nicht, was ihr schon praktisch mit PMR gemacht habt, aber welchen Sinn soll ein Funksystem mit einer Reichweite von vielleicht 250m im Mittel. Im städtischen bzw. bebauten Umfeld sind häufig schon 100m eine Herausforderung. Meine Kinder wollten hier im Ort mit PMR zwischen Freunden funken und alles was keien Sichtverbindung hatte war praktisch auch nicht per PMR-Funk erreichbar. 446MHZ mit 0,5W ERP hat eben einfach physikalische Grenzen!
Spätestens an dieser Stelle sollte man seine Überlegungen hinsichtlich PMR als Flächen-Notfunk begraben und einsehen, dass das was von öffentlicher Hand kommt bewusst so gestaltet wird, dass es in der Praxis scheitern muss.
Das Gefasel von kleinen und einfachen Geräten ist ebenfalls nicht korrekt. Legt einfach eine Randy 3, eine Team und ein PMR-Handgerät nebeneinander - Da ist kein nennenswerter Unterschied und in der Bedienung nehmen sich die Geräte auch nichts. Aber die Unterschiede in der Reichweite sind extrem!
Felis, DAS wäre doch DER Einstieg in eine lokale PMR446->PMR446 oder PMR446->Freenet Relaisfunkstelle ;)

Die ersten interessierten Anwender hättest Du schon, müsstest sie aber auf Team-Tecom-Duo C umrüsten,
damit sie Geräte haben mit denen sie die Relaisfunkstelle nutzen können.

Z.B. über http://61350a.de bekommst Du Anschubhilfe vermittelt.

Und als Antwort an "hunter61":
das derzeit einzige mir bekannte legale PMR446&Freenet Gerät, mit dem man Relaisfunkstellen nutzen kann ist das Team-Tecom-Duo C ,
das derzeit einzige mir bekannte legale CB-Funk Gerät, mit dem man Relaisfunkstellen nutzen kann ist das Albrecht AE6290 .
Alle anderen Geräte würde ich daher derzeit nicht empfehlen (Privatmeinung),
bzw. nur für Sonderlösungen, wie z.B. um eine Relaisfunkstelle damit zu realisieren oder für Kurzstecken-Funk.

55 73 de Karl
 
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@Karl ich gehe mal davon aus dass du mit Krisen bzw. der Verwendung von Funk in Krisenzeiten noch keine große Erfahrung sammeln musstest?

In einer solchen Situation geht es primär um die Frage: Kann ich bleiben, muss ich weggehen oder will man mir ans Leder. Es geht auch nicht ums gemütliche Blabbern wie schlecht es einem heute geht, sondern ausschließlich kurze Mitteilungen.
Alles was im Notfunk zählt ist eine einfache und portable Technik - Eine direkte Gerät zu Gerät Verbindung über 10-20km erlaubt und die man auch einfach abseits der eigenen Behausung nutzen kann um sein QTH nicht preisgeben zu müssen.

Was will ich ganz konkret mit einer Funkverbindung über Relais usw. mit mehr als 20km ??
Es ist lächerlich anzunehmen dass aus der Entfernung Hilfe zeitnah kommt - Schließlich findet der Helfer auf den 20km unzählige Menschen die auch Hilfe brauchen. Aber die "anderen Gruppen" werden da sehr genau zuhören und sicher noch weit vor den Helfern da sein!

Wenn ich sehe welchen Aufwand kommerzielle Dienste um Relaisfunkstellen treiben müssen um den Betrieb sicherzustellen, wünsche ich jedem der sich dafür hergibt viel Vergnügen. Ein einfach zu peilendes Hobbyrelais wird wahrscheinlich keine 2 Tage laufen - falls nicht schon vorher die Batterie leer ist. Und wer macht die Wartung??

Ich spreche hier nicht von Kriegsgebieten, oder dem was im Falle einer wirklichen Energie- oder Versorgungskrise in DE ablaufen könnte. Selbst bei relativ begrenzten Krisen wie im Ahrtal hat man deutlich gesehen wie das Thema Relaisfunk genau an diesen Punkten kläglich gescheiterte.
Sicherlich liegt die ganze Relais und HighTech-gestützte Diskussion einfach daran, dann der Großteil der Funker (Menschen) überhaupt nicht versteht , wo die wirklichen Probleme in einer größerflächigen Krisensituation liegen?

Die Idee von Hobbyrelaisfunkstellen die in größeren Notfällen/Krisen einen praktischen Nutzen haben liegt einfach nahe Null - Wenn nicht der Schaden größer wie der Nutzen ist!

Schöne Grüße
Felis
 
Sicherlich liegt die ganze Relais und HighTech-gestützte Diskussion einfach daran, dann der Großteil der Funker (Menschen) überhaupt nicht versteht , wo die wirklichen Probleme in einer größerflächigen Krisensituation liegen?
Das kann ich uneingeschränkt teilen, da philosophieren überwiegend die HF Techniker, was man denn technisch alles so machen kann, ohne den wirklichen Nutzen im Krisenfall zu betrachten! Leider ist das so!
 
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Die Jedermann-Relaisfunkstellen sind m.W. aus den Ahrtal-Erfahrungen heraus zustande gekommen.

Ein Ort war m.W. 4Tage, ein anderer m.W. sogar 8Tage ganz ohne Kontakt zur Außenwelt,
weil niemand von außen Kommunikationsmittel in die Orte geflogen hat
und keine dort waren, die noch Gegenstationen hatten.

Die Amateurfunk-Relaisfunkstellen hätte man nutzen können,
wenn Funkamateure in jenen Orten gewesen wären.
Wenn „jedes“ Kind aus der Jugendfeuerwehr, dem Jugendrotkreuz, den Pfadfindern o.Ä.
hingegen ein PMR446-Funkgerät zuhause hat, dann sieht die Start-Situation ganz anderes aus
und erstrecht, wenn der eine oder andere Erwachsene eine vollständige eingemottete CB-Funkausrüstung hat,
zu der er noch irgendwo eine nicht ganz leere Autobatterie findet.

Technik die vorher schon funktioniert, kann man sofort nutzen
wenn sie gebraucht wird und muss nicht erst abwarten,
bis sie jemand aufbaut. Im Fall eines großflächigen Blackouts
wird kaum jemand von außen helfen kommen,
dann muss also jede Gemeinde / jedes Viertel sich selber helfen können.
 
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Ich glaube, bei der Lösungsfindung dürfen wir nicht den Fehler machen was wir (Funkamateure, Jedermannfunker) glauben oder glauben zu wissen, sondern der ganz normale Bürger, der in eine Notsituation gerät. Was braucht der?
 
Auch die Polizei in NRW macht sich Gedanken.....

Düsseldorf Die nordrhein-westfälische Polizei bereitet sich bereits seit einiger Zeit auf einen sogenannten Blackout, einen großflächigen, langanhaltenden Stromausfall vor.

Ziel sei es, alle internen und externen Arbeitsabläufe möglichst unbeeinflusst fortsetzen zu können, um Sicherheit und Ordnung auch unter widrigen Bedingungen aufrecht zu erhalten, teilte das NRW-Innenministerium auf Anfrage mit. Im April habe es dazu einen Erlass gegeben.

So werde die Notstromversorgung der Polizei weiter ausgebaut. Polizeieigene Tankstellen sollen auch bei Stromausfall in Betrieb bleiben. Die Treibstoffvorräte sollen aufgestockt werden. Obwohl der von der Polizei Nordrhein-Westfalen genutzte Digitalfunk über mehrere Rückfallebenen abgesichert sei, seien mehr als 100 Satellitentelefone angeschafft worden. Zudem seien Notfallpläne erstellt worden.

Neben der Erreichbarkeit der Polizei komme der Warn- und Nachrichtenübermittlung im Falle eines großflächigen Stromausfalls große Bedeutung zu. So könne die Bevölkerung sich mit batteriebetriebenen oder dynamobetriebenen Kurbel-Radios informieren. Mit einem Quiz könnten sich die Menschen schon jetzt online auf den Fall vorbereiten.

Die Polizei habe ihrerseits die Möglichkeit, die Bevölkerung mit Lautsprecher-Durchsagen zu informieren. Das Land NRW habe in den Jahren 2018-2020 insgesamt 25 Feuerwehr-Anhänger mit großen Notstromaggregaten beschafft und flächendeckend im Land stationiert. In einem nächsten Schritt sollen 75 weitere Notstromaggregate beschafft werden.

Die allgemeine Zuständigkeit für den Katastrophenschutz liege aber bei den Kreisen und kreisfreien Städten, die Bedarfspläne und Risikoanalysen erstellen müssten, teilte das Innenministerium weiter mit. Experten und Netzbetreiber hatten einen Blackout im Fall einer Überlastung des Stromnetzes durch eine Gasmangellage zuletzt als sehr unwahrscheinlich eingestuft.

Wenn Sie Sich da mal nicht irren.....

Walter
 
Also, wenn die öffentliche Hand schon "freiwillig" so einen Aufwand treibt, dann muss wohl an den allgemeinen Befürchtungen was dran sein. Anders kann ich mir das nicht erklären!
 
Die Satelliten-Telefone dürften dann m.E. allerdings nicht den gewünschten Zweck erfüllen,
da die Satelliten-Kanäle während eines großflächigen Blackouts überfüllt sein dürften.
Falls nicht der Blackout sogar auf eine Sabotage zurück geht,
zu der auch das Ausschalten der Satelliten-Kommunikation gehört
(wie wohl am 24.02.2022 bei der Störung im VIASAT KASAT Netzwerk)
oder Folge eines Ereignisses ist, in dessen Rahmen auch die
Satelliten selber ausfallen, sei es nun ein extrem starker Sonnensturm
(wie z.B. das „Carrington-Ereignis“ im Jahr 1859)
oder ein Kessler-Syndrom (lawinenartige Zusammenstöße von Satelliten mit Weltraumschrott).

Siehe z.B.:
 
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Funk ist ein Hilfsmittel um Infos zu bekommen und gegen das Alleine-Gefühl, aber dann endet die Anwendung auch schon! Ein Funkgerät wird in den meisten Fällen nicht dazu geeignet sein dann Hilfe zu bekommen!

Kommen wir mal zurück zur Basis und warum ich dieses Thema damals überhaupt angestoßen habe. Und ums gleichvorweg zu nehmen, ich dachte damals auch an ganz andere Schwerpunkte und in die Richtungen wie @Karl und viele andere.
Aber es geht nicht um mich oder uns, sondern das was in der Masse der Bevölkerung geschieht. Eine riesige Gruppe die dann ganz andere Probleme hat, in den seltensten Fällen über ein Funkgerät verfügt und von jeder Informationsmöglichkeit weitgehend abgeschnitten wird.. Man darf auch nicht vergessen, dass bei einem Stromausfall die Radioprogramme durch die heute übliche Senderzuspielung übers Internet ausfallen werden.

Aber zu den grundsätzlichen Überlegungen zu möglichen Krisen:

Zuerst geht es darum, was im Falle einer Krise überhaupt passiert, nicht das primäre Ereignis, sondern die unmittelbaren Folgen. Dann kommt man schnell zum Schluss, dass sich die Art einer Krise gar nicht so gravierend auf die Folgen auswirkt, bzw. die Folgen in jedem Fall sehr ähnlich sind. Es z.B. vollkommen egal warum der Strom ausfällt, entscheidend ist nur dass er nicht zur Verfügung steht und die Folgen daraus.

Dies Auswirkungen muss man dann im direkten Bezug auf die Bevölkerung sehen, die sehr vielschichtig sein werden. Während einige die Situation sehr gelassen betrachten werden (die Kühltruhe übersteht ja 24 Stunden problemlos), werden andere bereits in den ersten Stunden massive psychische Probleme bekommen.
Dazu kommen dann Sekundärschäden durch Menschen die ihre Arbeitsstätten verlassen und industriele Prozesse die außer Kontrolle geraten. Dabei geht es nicht um den SuperGau sondern z.B. Brände durch Unachtsamkeit, Schadstoffeinleitungen, Unfälle, usw. Die Folge sind dann Ausfälle in der Wasserversorgung, Verschmutzungen von Luft und Wasser, evtl auch schlimmeres..

In diesen ersten Stunden sollte man mittels Funk den Kontakt zu Freunden suchen und zumindest die Fläche des Ausfalls grob bestimmen. Ein Ausfall der nach 50km endet ist uninteressant, da dann schnell und einfach Hilfe geleistet werden könnte. Ist der Ausfall großflächiger wird er wesentlich länger als ein paar Stunden dauern und am sollte eigene Maßnahmen ergreifen, da es keine Hilfe von außen geben wird.
Danach kann man sich wieder ans Funkgerät setzten um seine Infos zu erweitern... primär was in der eigenen Region geschieht. Ob man diese Infos in der näheren Umgebung (Nachbarn etc. teilen kann und sollte muss man dann auf Grund der Situation entscheiden.
Den Ball sehr flach zu halten ist aber sicher nicht die schlechteste Idee!

Aber jedem muss klar sein, dass man an diesem Punkt "Terra inkognita" betritt, denn auch wenn man sich noch so viele Gedanken gemacht hat, werden die Möglichkeiten mit der weiteren Entwicklung und jeder weiteren Stunde immer unabsehbarer.

An dieser Stelle wird das Funkgerät eher zum Radio und Schweigen ist Silber - Hören ist Gold.

Nun kann man sich auch Gedanken zur sinnvoll einsetzbaren Technik machen und wird erkennen dass es nicht um entweder oder, sondern CB und Freenet und PMR und Breitbandempfang geht.
Während Freenet/PMR eher intern und im nächsten Umfeld Verwendung finden wird, schließt CB die Strecke bis zu 20-30km. Darüber hinaus kommen dann Radiostationen auf UKW oder internationale Sender auf Kurzwelle.

Womit man zum nächsten wesentlichen Punkt kommt: Welche Frequenzen sollte man überwachen?
Dies wären die hoffentlich bekannten Hauskanäle der eigene und umgebenden Gruppen, ebenso wie die Sendefrequenzen und Zeiten der diversen Radiostationen. Auch darum sollte man sich schon heute gekümmert haben!
Im Bereich des Freien Funks ist auch interessant, wie zuverlässig der Übermittler einer Nachricht ist. Wer erst dann sein Funkgerät auspackt wird es schwer haben, weil er niemand in seinem Umfeld kennt und auch ihn keiner kennt.

In jedem Fall hilft das Hören einer Stimme gegen das schnell aufkommende Alleine-Gefühl, wobei die Technik möglichst einfach und sparsam sein sollte. Denn ohne Strom sind auch die Zeiten für den Funkbetrieb recht begrenzt und wertvoll.

Ich denke, das ist es auch was @hunter61 meinte , die Basis für alle Überlegungen muss die Masse der Bevölkerung sein und nicht das Fachwissen und die Technik-Verliebtheit von uns Funkern. Im Fall der Fälle, wennman genügend andere Sorgen hat, sind ausschließlich einfache und unkomplizierte Dinge sinnvoll..
 
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Ich denke, das ist es auch was @hunter61 meinte , die Basis für alle Überlegungen muss die Masse der Bevölkerung sein und nicht das Fachwissen und die Technik-Verliebtheit von uns Funkern.
Genauso ist es, dass meinte ich und ich finde, das Bürgernotfunkkonzept trifft diese Anforderungen ganz gut, obwohl es auch noch nicht vollständig zu Ende gedacht ist. Aber es ist ein vielversprechender Ansatz!

Paradebeispiel von Mittwoch, 28.09.2022. In der Gegend um Fritzlar fällt der Strom für ca. 1 Stunde aus. Es trifft auch einen mir sehr gut bekannten FA der per Handfunkgerät sofort auf unserer Hausfrequenz nachfragt, ob bei uns auch alles dunkel ist. Das kurze Gespräch hat sicher geholfen, ihn über das Ausmaß der Störung zu informieren. Im Radio kam dazu nichts.


Man kann sicher nicht alle Probleme in so einer Notlage in den Griff bekommen.
 
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Alle Probleme wird man nie ausmerzen können.
Man ist sich garnicht bewusst was alles nicht mehr funktioniert bei einem Blackout.
Desto mehr ich darüber lese(nicht die Panikmeldungen der diversen Schundblätter!!!)
desto nachdenklicher werde ich.....

Hier mal wieder einen Auszug aus unserer Zeitung von heute.
Die Redaktion bringt die letzte Zeit öfters solche Berichte.
Ohne irgendwelche Schuldzuweisungen und Kritik an fehlende Infrastruktur etc.etc.

Es betrifft einfach die Realität und gut ist.
Schlussfolgerungen kann jeder mit sich selber ausmachen.
Hauptsache es werden den Menschen Informationen zugänglich über diese man wirklich nachdenken sollte.
Denn der Ernstfall wird irgendwann mal eintreten.

Kommunen sollen sich auf mögliche Stromausfälle vorbereiten. Engpässe bei Stromaggregaten, Beschränkungen bei der Treibstofflagerung, ausgefallene Kommunikationsmittel: Das Beispiel Aldenhoven zeigt, dass es um mehr geht als reinen Verwaltungsaufwand.


„Ich sitze hier, aber die Stelle gibt es ja im Grunde gar nicht“, sagt Wilfried Thelen über die Erweiterung seines Aufgabengebiets, die ihn seit einigen Monaten beschäftigt. Der Gemeindebrandmeister kümmert sich aktuell neben Feuerwehr und Ordnungsamt auch verstärkt um den Bevölkerungsschutz. Hat der in den vergangenen Jahren eine eher nachrangige Rolle gespielt, rückt er wegen des Kriegs gegen die Ukraine und den denkbaren Folgen in den Fokus.

Panikmache soll vermieden werden, das Land will aber darauf setzen, bis hinunter auf kommunaler Ebene auf gewisse Notlagen vorbereitet zu sein. Städte und Gemeinden in NRW sind deshalb angehalten, sich angesichts einer möglichen Gasmangellage auf Stromausfälle von bis zu 72 Stunden vorzubereiten. Die Kommunen stehen damit alle vor den gleichen Fragen: Welche Kommunikationsmittel funktionieren im Krisenfall noch? Wie warnt man die Bevölkerung? Wie gelangt man an Treibstoff für Notstromgeräte und Fahrzeuge? Die Pläne der Kommunen im Südkreis sind noch unterschiedlich konkret (siehe Box). In der Gemeinde Aldenhoven hat sich nach Bekanntwerden des Erlasses im April ein Krisenstab (Stab für außergewöhnliche Ereignisse, kurz SAE) zusammengesetzt.

Im Ernstfall würde der im Aldenhovener Feuerwehrgerätehaus sein Hauptquartier einrichten, alle Gerätehäuser in den Ortsteilen würden als „Leuchttürme“ zu Anlaufstellen für die Bevölkerung. „Wir habe auch Wahllokale in Betracht gezogen, aber die sind uneindeutiger“, erklärt Thelen.

Ohne Strom fällt die herkömmliche Kommunikation aus, Digitalfunk und Handyempfang funktionieren nicht. Die Notstromversorgung des Funks, den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben nutzen (BOS-Funk), muss vom Land sichergestellt werden. Die Information der Bevölkerung würde im Krisenfall über feste und mobile Sirenen und Durchsagen erfolgen. In Aldenhoven wird aktuell das Sirenenwarnsystem auf Vordermann gebracht. Dafür werden drei komplett neue Systeme installiert, um das gesamte Gemeindegebiet abzudecken, unter anderem an der Grundschule Aldenhoven an der Schwanenstraße. Andere Systeme wurden modernisiert. „Die Sirenen sind komplett autark notstromversorgt“, erklärt Thelen. Die Anträge für die Sirenenmodernisierung wurden bereits Ende 2021 gestellt. Weil die entsprechenden Firmen aber über viele Jahre kaum Aufträge hatten, gibt es nur noch wenige. Und die bekommen aktuell Anfragen von allen Seiten.

Die Menschen in Aldenhoven sollen auch schon im Vorfeld per Broschüre und häppchenweise über die Internetseiten der Gemeinde informiert werden, wie sie sich auf eine Notsituation zum Beispiel mit Lebensmittelbevorratung am besten vorbereiten und wie sie sich im Ernstfall zu verhalten hätten – wo sind Anlaufstellen, was bedeuten welche Sirenentöne?

In den sieben Leuchttürmen der Ortsteile muss für Notstrom gesorgt werden. Zwar verfügt die Gemeinde über einige Notstromaggregate, allerdings laufen die auf Benzin, das nur in geringen Mengen gelagert werden darf. Händeringend versuchen einige Kommunen daher, dieselbetriebene Aggregate zu bekommen. Das gestaltet sich schwierig: Titz rechnet bis Ende des Jahres mit der Lieferung, Aldenhoven sogar erst Februar bis März. „Im Internet wird natürlich vieles angeboten“, berichtet Thelen, „aber auf die Geräte, die wirklich verlässlich sind, müssen wir leider so lang warten“. Und wenn es in den Wintermonaten vor Februar zum Stromausfall käme? „Dann würden wir versuchen, mit unseren vorhandenen Erzeugern einzuspeisen“, erklärt der Brandmeister. Einen gesonderten Notfallplan gibt es nicht.

Die Einspeisung stellt die nächste Aufgabe auf der langen Liste dar: Damit der Strom aus den Aggregaten ins Netz kommt, müssen vor Ort in den Gerätehäusern entsprechende Schaltvorrichtungen installiert werden. In Aldenhoven wartet man aktuell auf einen Termin, an dem die Firma die bereits besorgten Teile einbaut. Nächster Punkt: Die Diesel-Beschaffung. Verhandlungen mit den örtlichen Tankstellen hätten zu keinem Ergebnis geführt, berichtet Thelen, sodass man bereits überlegt hatte, wie man den Treibstoff in kleinen Mengen aufgeteilt an mehreren Orten deponieren könnte. Letztlich sei man aber mit einer ortsansässigen Spedition zur Übereinkunft gekommen. „Im Notfall greifen wir auf deren 90.000-Liter-Tank zu und sind versorgt.“

Fällt wirklich der Strom aus, stellen sich noch eine ganze weitere Reihe von Fragen. Zum Beispiel muss die Beatmung von Patienten sichergestellt werden. Die Gemeinde will bald eine Abfrage starten, wo Betroffene außerhalb der Seniorenheime wohnen. Wenn die Wasserversorgung zusammenbricht, müssen die Leitungen entleert werden, damit sie bei kalten Temperaturen nicht platzen. Kassen in Supermärkten würden nicht funktionieren, Tankstellen ebenso wenig. Experten denken noch weiter: Weil mehr Kerzen verwendet würden, könnte es zu mehr Wohnungsbränden kommen – ein umso größeres Problem, wenn es bei der Wasserversorgung hapert. Tote könnten nicht in Kühlhäusern gelagert werden.

In Aldenhoven konzentriert man sich zunächst auf die Grundlagen und die Abstimmung mit den umliegenden Kommunen und dem Land. So sollen die Nachbargemeinden zum Beispiel über die gleichen Satellitentelefone kommunizieren. „Wir planen jetzt Schritt für Schritt und richten erst mal die Leuchttürme ein“, sagt Thelen.

Man sieht an was man alles denken muss im Notfalle.

Walter
 
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